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Pharmazeutische Industrie
Überraschender Chefwechsel bei Teva
Der weltgrößte Generikahersteller, Teva Pharmaceutical, wechselt unerwartet seinen Vorstandschef aus. Jeremy Levin werde das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlassen, teilte die Ratiopharm-Mutter am Mittwoch in Jerusalem mit. Levin hatte erst im Mai 2012 den Chefsessel bei Teva übernommen. Die Suche nach einem Nachfolger solle sofort beginnen, hieß es in der Mitteilung.
In letzter Zeit lief es bei Teva nicht allzu rund: Ein Umsatzrückgang bei Generika und ein teurer Rechtsstreit hatten dem israelischen Unternehmen im zweiten Quartal rote Zahlen eingebrockt. Damit wurde der Konzern noch abhängiger vom Multiple-Sklerose-Mittel Copaxone – und auch für dieses patentgeschützte Präparat gibt es Konkurrenz.
Angesichts der roten Zahlen hatte Teva Mitte Oktober ein Sparprogramm aufgelegt: Bis Ende 2014 sollen 5.000 Stellen wegfallen. Das ist jeder zehnte Arbeitsplatz im Konzern. Die Kosten sollen bis 2017 um zwei Milliarden Dollar sinken. Die Zahlen für das dritte Quartal will Teva am Donnerstag vorlegen.
Teva ist durch Übernahmen groß geworden: Unter Levins Vorgänger Shlomo Yanais wuchs Teva von einer Firma mit 8,4 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahre 2006 zu einem Konzern mit einem zweistelligen Umsatz. Dazu trug auch die Übernahme des Ulmer Generikaherstellers Ratiopharm im Jahr 2010 bei. Im Vorjahr wies Teva einen Umsatz von 20,3 Milliarden Dollar aus.
Jerusalem - 30.10.2013, 13:10 Uhr