Bundesrat

Pille danach bald ohne Rezept?

Berlin - 08.11.2013, 13:44 Uhr


Die Pille danach soll es nach dem Willen des Bundesrats künftig ohne Rezept geben. Das hat die Länderkammer heute beschlossen. Der dafür erforderlichen Änderungen der Arzneimittelverschreibungsverordnung müsste die Bundesregierung allerdings noch zustimmen. Bislang konnten sich die Länder damit nicht durchsetzen.

Der Länderkammer lagen heute zwei Verordnungsentwürfe des Bundesgesundheitsministeriums vor, die der Zustimmung des Bundesrats bedürfen. Eine regelt die Anerkennung von in anderen EU-Staaten ausgestellten Rezepten, die andere betrifft Änderungen der Arzneimittelverschreibungsverordnung und der Verordnung über apothekenpflichtige und freiverkäufliche Arzneimittel. Beiden Verordnungsentwürfen stimmte der Bundesrat zu. Allerdings unter Bedingungen.

So wollen die Länder Levonorgestrel-haltige Arzneimittel in einer Konzentration bis zu 1,5 mg für die einmalige Einnahme zur Notfallkontrazeption aus der Verschreibungspflicht entlassen. Dafür plädieren die Länder schon lange – bisher ohne Erfolg. Ob es diesmal und in dieser Form klappt, ist fraglich. Die bisherige schwarz-gelbe Regierungskoalition hat die Freigabe strikt abgelehnt – wie es in einer Großen Koalition aussieht, muss sich noch zeigen.

Im Januar wird sich zunächst der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht auf Antrag des Bundesgesundheitsministeriums erneut mit der Rezeptpflicht der Pille danach beschäftigen. Dessen Votum aus dem Jahr 2003 hat sich nämlich auf heute nicht mehr verfügbare Notfallkontrazeptiva mit dem Wirkstoff Levonorgestrel bezogen. Die damalige Empfehlung bezog sich auf Levonorgestrel zur Notfallkontrazeption in der Zubereitung 750 µg/Einheit.


Juliane Ziegler