Handelsblatt Jahrestagung Health

G-BA-Dateninstitut zur Qualitätssicherung

Berlin - 26.11.2013, 13:27 Uhr


Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) soll nach den Plänen von Union und SPD in Zukunft die sektorübergreifende Qualitätssicherung kontrollieren – und zwar mithilfe von Routinedaten. Wie das Gremium an diese Daten kommen wird, sei noch offen, erklärte G-BA-Chef Josef Hecken bei der 18. Handelsblatt Jahrestagung „Health“ am Dienstagvormittag in Berlin.

„Die sektorübergreifende Qualitätssicherung mit Routinedaten wird ausgebaut“, hat die AG Gesundheit für eine mögliche Große Koalition ausgehandelt. Und weiter: „Wir werden gesetzlich ein Institut begründen, das dauerhaft und unabhängig die Qualität der ambulanten und stationären Versorgung ermittelt und dem Gemeinsamen Bundesausschuss Entscheidungsgrundlagen liefert. Die gesetzlichen Krankenkassen werden verpflichtet, dem Institut geeignete pseudonymisierte Routinedaten zur Verfügung zu stellen.“

Ob der G-BA ein Dateninstitut bekomme, um auch ein Rezeptdatenmanagement zu organisieren, wurde dessen unparteiischer Vorsitzender, Josef Hecken, bei der Handelsblatt Jahrestagung „Health“ gefragt. „Wie wir an die Daten kommen, ist noch offen“, erklärte dieser. „Es gibt Gespräche mit Apothekenverbänden, mit der Bundesapothekerkammer, wie man die entsprechenden Daten nutzbar machen kann.“ Die Grundlage für Datenübertragung an den G-BA sei gelegt, aber die konkrete Ausgestaltung sei noch nicht klar. Jedenfalls werde man die Daten nicht industriell vermarkten, sondern vielmehr „öffentlich-rechtlich nutzen, um die Arzneimittelinteraktionen zu überprüfen“.


Juliane Ziegler