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Contergan-Skandal
Nordrhein-Westfalen will Klarheit
Nordrhein-Westfalen lässt seine Rolle im Contergan-Skandal wissenschaftlich aufarbeiten. Forscher der Universität Münster sollen das Handeln der damaligen Landesregierung im größten Arzneimittel-Skandal der deutschen Nachkriegsgeschichte untersuchen. „Ist rechtlich alles so gelaufen, wie es laufen sollte?“, fragt sich Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne). Ergebnisse sollen 2015 vorliegen.
Die rheinische Firma Grünenthal hatte das Schlafmittel 1957 auf den Markt gebracht. Viele werdende Mütter nahmen es ein – vor allem auch, weil es gegen Schwangerschaftsübelkeit half. Doch bald kamen weltweit etwa 10.000 Kinder mit schweren Missbildungen vor allem an Armen und Beinen zur Welt. In Deutschland allein waren es ungefähr 5.000, von denen noch rund 2.400 leben.
Projektleiter Professor Thomas Großbölting sagte, nicht zuletzt durch den Contergan-Spielfilm „Eine einzige Tablette“ aus dem Jahr 2007 sei suggeriert worden, dass es Absprachen zwischen der Eigentümerfamilie, Ministerium, Politik und Justiz gegeben habe.
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Düsseldorf/Berlin - 29.01.2014, 11:19 Uhr