Klinische Forschung

Schwieriges Umfeld in Indien

Remagen - 04.03.2014, 14:29 Uhr


Die internationale Vereinigung der Organisationen für klinische Forschung (ACRO) klagt über große Probleme bei der Durchführung von Studien in Indien. Die Mitglieder von ACRO haben ihre Aktivitäten auf dem Subkontinent deshalb seit 2010 um mehr als 60 Prozent zurückgefahren. Damals wurden im amerikanischen Register für klinische Studien 256 Industrie-gesponserte Studien mit Ortsangabe Indien geführt, 2013 waren es nur noch 86.

Das regulatorische Umfeld in Indien sei verwirrend, widersprüchlich und willkürlich, so heißt es in der Begründung von ACRO. Forscher und Forschungsunternehmen müssten sich jedoch angesichts der hohen globalen Ansprüche auf einen Rechtsrahmen verlassen können, der angemessen und in der Wissenschaft verwurzelt sei und nicht in der Politik.

Mehr als 100 Millionen US-Dollar haben ACRO-Mitglieder in Indien seit 1999 in den Aufbau einer adäquaten Forschungsinfrastruktur mit rund zwei Dutzend Einrichtungen im ganzen Land sowie in die Ausbildung Tausender Mitarbeiter investiert. Schätzungsweise zwei Drittel aller ihrer Industrie-gesponserten klinischen Studien haben sie seither dort durchgeführt. Zwar könne die Forschung in andere Länder ausgelagert werden, aber dennoch sei von einem Schaden für die globale Forschungslandschaft auszugehen.

Die ACRO ist die aktive Stimme für die weltweit tätigen Auftragsforschungsinstitutionen (Contract Research Organisations, CROs). Nach ACRO-Angaben spielen CROs vor allem in den Forschungsbereichen Onkologie, ZNS, Infektionskrankheiten, Stoffwechselstörungen und kardiovaskuläre Krankheiten eine wichtige Rolle. ACRO-Mitgliedsunternehmen beschäftigen weltweit rund 100.000 Fachleute und führen jährlich mehr als 110.00 klinische Studien mit fast zwei Millionen Teilnehmern in 115 Ländern durch.

Weitere Informationen finden Sie unter www.acrohealth.org


Dr. Helga Blasius


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