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Prothesenstomatitis
Alternativen zu Antimykotika
Die Besiedlung mit Candida albicans gilt als eine der Hauptursachen für die Prothesenstomatitis. Eine antimykotische Therapie scheint jedoch laut einer kanadischen Metaanalyse nicht zwingend erforderlich zu sein, denn Alternativen wie Chlorhexidin, Hexetidin oder auch Teebaumöl können die Symptome gleichermaßen lindern.
Eine Mundschleimhautentzündung, die durch herausnehmbaren Zahnersatz entstanden ist, wird als Prothesenstomatitis bezeichnet. Als Hauptauslöser gilt ein Pilzbefall, insbesondere mit Candida albicans, wenn auch ein kausaler Zusammenhang noch nicht gezeigt werden konnte. Da auch andere Ursachen infrage kommen, führten kanadische Forscher mit acht randomisierten kontrollierten klinischen Studien eine Metaanalyse durch. Ziel war es unter anderem, die Effektivität einer antimykotischen Therapie bei Prothesenstomatitis mit alternativen Methoden zu vergleichen.
Es fand sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen antimykotischen und desinfizierenden Methoden, weder bei klinischen noch bei mikrobiologischen Endpunkten. So war Chlorhexidin genauso effektiv wie Amphotericin B, die Effektivität von Listerine®-Mundspüllösung (Inhaltsstoffe: Menthol, Thymol, Methylsalicylat und Eucalyptol) war vergleichbar mit einer Nystatin-Oralsuspension, ebenso eine Hexetidin–haltige Mundspüllösung und Fluconazol-Kapseln.
Bei den Phytotherapeutika gab es keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen Teebaumöl (Melaleucea alternifolia) und Nystatin, die in einem Gewebe-Conditioner enthalten waren. Auch ein aus dem asiatischen Halbstrauch Zataria multiflora gewonnenes Öl war bei der Linderung der klinischen Symptome vergleichbar mit einem 2%igen Miconazol-Gel.
Bei Verfahren wie Mikrowellen-Desinfektion oder der photodynamischen Therapie ergab sich ein ähnliches Bild. Auch wenn die Zahl der eingeschlossenen Studien und die Probandenzahlen teilweise gering waren, schlussfolgern die Autoren, dass diese Verfahren sowie desinfizierende Mundspülllösungen oder Phytopharmaka mit antimikrobiellen Eigenschaften bei Prothesenstomatitis als Alternative oder auch zusätzlich zur antimykotischen Therapie eingesetzt werden können. Antimykotika sollten nach Möglichkeit nur dann angewendet werden, nachdem Candida albicans oder ein anderer Keim durch eine mikrobiologische Analyse nachgewiesen wurden.
Quelle
Emami E et al. J Dent (2014), 42(2): 99-106, doi: 10.1016/j.jdent.2013.11.021. online vorab publiziert am 4. Dezember 2013
27.03.2014, 11:32 Uhr