Warnung vor MMS Miracle Mineral Supplement

Krebswundermittel „wie Sondermüll“ entsorgen

Stuttgart - 09.04.2014, 10:03 Uhr


Schon im Juli 2012 hatte das Bundesamt für Risikoforschung vor der Einnahme des „medizinischen Wunders MMS“ gewarnt. Jetzt wird dieses Wundermittel verstärkt beworben. Es wird als Durchbruch

Das wie ein harmloses Nahrungsergänzungsmittel klingende Präparat "MMS Miracle Mineral Supplement" enthält eine 28%ige Natriumchlorit-Lösung (MMS1), eine Chemikalie, die unter anderem zur Wasserdesinfektion und Textilbleiche eingesetzt wird. Ein weiteres Präparat mit dem Namen MMS 2 soll in vegetarischen Kapseln 600 mg Calciumhypochlorit enthalten.

Die Natriumchlorit-Lösung wird zur alleinigen Verwendung oder in Kombination mit einer Zitronensäure-haltigen Lösung angeboten. Letztere soll als Aktivator dienen. Natriumchlorit darf nicht mit dem harmlosen Natriumchlorid (Kochsalz) verwechselt werden. Natriumchlorit ist ein starkes Oxidationsmittel, das mit Säure in Chlordioxid (ClO2) umgewandelt wird. Chlordioxid ist eine hochreaktive Verbindung mit ebenfalls stark oxidativen Wirkungen, die Häute und Schleimhäute reizen kann. Nach Einnahme von "MMS" muss mit gastrointestinalen Nebenwirkungen wir Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall bis hin zu massiven Flüssigkeitsverlusten und Blutdruckstörungen gerechnet werden. Das BfR warnt, dass bei Verwendung der unverdünnten Lösung oder falscher Mischung Haut- und Schleimhautreizungen bis hin zu Verätzungen auftreten können.

Von dem Verzehr oder der Anwendung von „MMS“ wird von Behördenseite dringend abgeraten. Wer „MMS“ schon erworben hat, solle die Einnahme sofort stoppen und das Präparat wie Sondermüll entsorgen. Wer trotz der Warnungen auf das Wundermittel zurückgegriffen hat, dem wird geraten, im Fall von Nebenwirkungen oder Gesundheitsstörungen einen Arzt aufsuchen.

Weitere Informationen:

Verbraucherzentrale Schleswig Holstein: Hände weg von konzentrierter Bleiche.
18. März 2014

BfR rät von der Einnahme des Produkts „Miracle Mineral Supplement (MMS)“ ab. Stellungnahme Nr. 25/2012, 2. Juli 2012


Dr. Doris Uhl