USA

Anstieg der Arzneimittelausgaben in 2013

Remagen - 22.04.2014, 14:12 Uhr


In den Vereinigten Staaten wurden im Jahr 2013 insgesamt 329,2 Milliarden US-Dollar für Arzneimittel ausgegeben. Dies entspricht einem nominellen Anstieg um 3,2 Prozent. Im Vorjahr waren die Ausgaben noch um 1,0 % heruntergegangen. Die Zahlen wurden Mitte April in einem Studienbericht des IMS Institute for Healthcare Informatics vorgestellt und näher analysiert.

Als primäre Kostentreiber für die Entwicklung werden geringere Auswirkungen von Patentabläufen, Preiserhöhungen, höhere Ausgaben für innovative neue Medikamente und eine stärkere Nutzung des Gesundheitssystems durch die Patienten angeführt. Patentabläufe haben in 2013 lediglich zu Ausgabensenkungen in Höhe von 19 Milliarden Dollar geführt. In 2012 waren es noch 29 Milliarden Dollar. Preiserhöhungen bei Markenprodukten schlugen mit vier Milliarden Dollar mehr zu Buche als im Jahr zuvor.

Außerdem zeichnet sich in den USA laut IMS ein Wandel in der Therapie hin zu kostspieligeren Medikamenten ab. So wurden im Jahr 2013 allein 36 neue Wirkstoffe in den Markt eingeführt – darunter zehn neue bemerkenswerte Onkologika. Damit gab es 2013 die höchste Zahl an neu eingeführten Wirkstoffen seit zehn Jahren. „Innovationscluster“ werden auch in der Versorgung von Patienten mit Hepatitis C, Multipler Sklerose und Diabetes sowie Schlaganfall und akutem Koronarsyndrom identifiziert. Hinzu kommen 17 neue Orphan Drugs, die höchste Zahl innerhalb eines Jahres seit der Verabschiedung des Orphan Drug Act im Jahr 1983.

US-Patienten mit einer Krankenversicherung mussten für ihre Medikamente in 2013 tiefer in die eigene Tasche greifen, sowohl für Selbstbehalte als auch für Zusatzversicherungen. Dabei ist die Eigenbeteiligung an den Verordnungen insgesamt gesunken und liegt für mehr als die Hälfte aller Verschreibungen im Schnitt unter fünf US-Dollar. 30 Prozent der „out-of-pocket“-Zahlungen aller Patienten entfallen auf nur 2,3 Prozent der Verordnungen, oft für hochpreisige Spezialmedizin, und 23 Prozent der Verschreibungen sind zuzahlungsfrei – was als „dramatischer Anstieg“ gegenüber dem Vorjahr bezeichnet wird.

Die Vollversion des Berichts, einschließlich einer detaillierten Beschreibung der Methodik ist verfügbar unter www.imshealth.com.

Quelle: IMS Health, Pressemitteilung vom 16. April 2014


Dr. Helga Blasius