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Milliardendeal
Bayer kauft OTC-Sparte von Merck & Co
Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer will die OTC-Sparte des US-Konzerns Merck & Co (MSD) für 14,2 Milliarden US-Dollar übernehmen. Damit steigen die Leverkusener zur Nummer zwei in diesem Markt auf. Mit einem Abschluss rechnet Bayer im zweiten Halbjahr, wenn die Kartellbehörden den Kauf freigeben.
„Diese Akquisition ist ein bedeutender Meilenstein auf unserem Weg zur angestrebten globalen Marktführerschaft im attraktiven Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln“, erklärte Bayer-Chef Marijn Dekkers. Darüber hinaus stärke die Kooperation die Entwicklungsmöglichkeiten bei Herz-Kreislauf-Therapien. Für diese wird Bayer von MSD eine Vorauszahlung von einer Milliarde US-Dollar sowie erhebliche umsatzabhängige Meilensteinzahlungen erhalten (1,1 Mrd. Dollar), insgesamt bis zu 2,1 Milliarden Dollar.
Durch die Akquisition wird Bayer nach eigenen Angaben zum weltweit zweitgrößten Anbieter im OTC-Geschäft. Mit der Transaktion „erlangen wir weltweite Top-Positionen in wichtigen OTC-Produktkategorien“, sagte Olivier Brandicourt, Vorstandsvorsitzender von Bayer HealthCare. In zwei der fünf wichtigsten OTC-Segmente erlange Bayer mit dem Geschäft die globale Spitzenposition: Dermatologie und Magen-Darm-Erkrankungen. In der Kategorie Erkrankungen der oberen Atemwege steige das Unternehmen weltweit zur Nummer zwei auf, bei den Nahrungsergänzungsmitteln werde Bayer weiterhin den zweiten Rang belegen und in der Schmerztherapie den dritten.
Bereits seit Tagen war über eine entsprechende Transaktion spekuliert worden. Entsprechend verhalten war die Reaktion am Markt. Die Aktie legte zuletzt um 0,60 Prozent zu. Rezeptfreie Arzneimittel gelten in der Gesundheitsbranche als wichtiger Stabilisator mit geringeren Risiken im Vergleich zum klassischen Pharmageschäft. Für Bayer ist es der größte Zukauf seit der Übernahme des Pharmakonzerns Schering 2006 für 17 Milliarden Euro. Er soll bereits im ersten Jahr nach Vollzug einen positiven Beitrag zum bereinigten Konzernergebnis leisten. Bayer rechnet zudem mit signifikanten Steuereinsparungen. Auch in Marketing und Herstellung dürften die Kosten ab 2017 um rund 200 Millionen Dollar pro Jahr sinken.
Berlin/Leverkusen - 06.05.2014, 15:31 Uhr