Repellents im Test

Chemie schützt besser als Natur

23.05.2014, 13:50 Uhr


Gut wirksam gegen tag- und nachtaktive Mücken, nicht schleimhautreizend, gut zu handhaben und idealerweise auch noch geruchsneutral: so sähe das ideale Repellent aus. Aber gibt es das auch? Stiftung Warentest hat sich auf die Suche gemacht und 21 Hautrepellents und sechs Mückenarmbänder getestet.

Den besten Schutz gegen tag- und nachtaktive Mücken sowie gegen Mücken, die Malaria übertragen können, bietet der Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid, z. B. in Nobite®, Anti Brumm® Forte). Nur die DEET-haltigen Mittel wurden in der Kategorie „Mückenschutz“ mit „sehr gut“ bewertet. Allerdings kann die Substanz Augen und Schleimhäute reizen. Diese Präparate mussten daher in der Kategorie „Gesundheit“ gegenüber dem Testsieger Autan® Insektenschutz Protection Plus mit dem Wirkstoff Icaridin Punkte lassen. Icaridin gilt als ähnlich effektiv wie DEET, wirkt jedoch im Durchschnitt etwas kürzer und zudem etwas schlechter gegen nachtaktive Mücken wie die südliche Hausmücke, die in Nord- und Mitteleuropa zu den dominierenden Arten gehört. Icaridin wird aber als besser verträglich eingestuft.

Mangelhaften Mückenschutz  bieten Präparate, die ausschließlich ätherische Öle wie Geraniol, Citronella oder Ähnliches enthalten. Sie schützen weniger effektiv als synthetische Wirkstoffe  und sind zudem keineswegs unbedenklich, da sie allergische Reaktionen auslösen können und ebenfalls die Schleimhäute reizen.

Insgesamt erhielten vier Präparate das Gesamturteil „gut“, in das neben Mückenschutz und Gesundheit noch Handhabung, Deklaration sowie Textilschonung einflossen: Autan® Insektenschutz Protection Plus, Nobite®, Anti Brumm® Forte sowie Anti Brumm® Naturell. Letzteres enthält den Wirkstoff Para-Menthan-3,8-diol, der in ausreichender Konzentration ebenfalls „gut“ gegen Mücken schützt.

Mückenarmbänder, die laut Werbung wochen- oder stundenlang ohne Sprayen oder Einschmieren die Mücken mit ätherischen Ölen abhalten sollen, wurden als nutzlos eingestuft. Zu der fehlenden Wirksamkeit kommt dann bei einigen Modellen auch noch ein unangenehmer Geruch hinzu. „Schmuck ohne Schutz“ lautet das Urteil der Tester.

Quelle: Stiftung Warentest 06/2014

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Julia Borsch