Weltnichtrauchertag 2014

Höhere Steuern auf Zigaretten gefordert

Berlin - 30.05.2014, 16:15 Uhr


Anlässlich des diesjährigen Weltnichtrauchertages ruft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer weiteren Erhöhung der Tabaksteuern auf: „Die Erhöhung der Steuern auf Tabak ist der effektivste Weg dessen Konsum zu verringern und Leben zu retten“, erklärte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan. Auch in Deutschland machen zahlreiche Akteure auf die Gefahren des Rauchens aufmerksam und stellen politische Forderungen.

In Deutschland sterben jedes Jahr über 100.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Hinzu kommen schätzungsweise 3300 Nichtraucher, die an den Folgen des Passivrauchens sterben. Darauf macht das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) aufmerksam. Dieses besteht aus elf nicht-staatlichen Gesundheitsorganisationen – darunter das Deutsche Krebsforschungszentrum, die Bundesärztekammer und die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung. Werden die Steuern für Tabakwaren erhöht, so führe dies erfahrungsgemäß vor allem bei preissensiblen Gruppen zu einer Reduzierung des Tabakkonsums. Vor allem Jugendliche reagierten deutlich auf spürbare Preissteigerungen bei Tabakwaren, so das ABNR.

Die Bundesregierung hatte Ende 2010 eine stufenweise Anhebung der Tabaksteuer über fünf Jahre beschlossen. Die Steuererhöhung sei allerdings so angelegt, dass die Konsumenten sie kaum wahrnehmen, kritisiert das ABNR. Darüber hinaus sei – trotz einer Annäherung der Steuern auf Zigaretten und Tabak zum Selberdrehen – der Preisunterschied weiterhin so groß, dass auf die billigeren „Selbstgedrehten" ausgewichen werden könne.

Das ABNR fordert daher, dass die Erhöhung der Tabaksteuer deutlich spürbar sein solle, damit ein nachhaltiger Nutzen für die Gesundheit der Bevölkerung entstehe. Darüber hinaus sollten alle Tabakwaren gleichmäßig besteuert werden um zu verhindern, dass auf billigere Produkte wie beispielsweise Selbstgedrehte ausgewichen wird. Die Erhöhung der Tabaksteuer sollte in ein umfassendes Programm zur Tabakprävention eingebunden werden und die Einnahmen durch die Tabaksteuer sollten – zumindest teilweise – dafür verwendet werden, die Tabakprävention zu verbessern und den Tabakschmuggel zu bekämpfen.


Annette Lüdecke