Apotheken-Rohertrag auf Talfahrt

Außer der Reihe veröffentlicht die AZ heute einen „Rohertrags-Monitor“ für den April 2014. Denn zum ersten Mal seit der Honorarerhöhung zum Jahresbeginn 2013 sank der Rohertrag der deutschen Apotheken mit zulasten der GKV verschriebenen Fertigarzneimitteln wieder auf das Niveau eines AMNOG-Jahres. Nur noch 14,99 Prozent betrug die Betriebshandelsspanne (in Prozent des Umsatzes) mit GKV-Verschreibungen im April, genauso wenig wie im April 2012.

Betrachtet man den Gesamtumsatz mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, also inklusive der zulasten der PKV abgegebenen Packungen, wurde in den ersten vier Monaten dieses Jahres mit einem Rohertrag von durchschnittlich 15,48 Prozent (inklusive Privatrezepte) der Vergleichswert des Jahres 2012 (15,49 %) sogar leicht unterschritten. Grund für den sinkenden Rohertrag ist der gestiegene Wareneinsatz der Apotheken bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der abgegebenen Packungen.

Der Autor des Rohertrags-Monitors, der Mathematiker und ehemalige Geschäftsführer des Apothekerverbands Nordrhein, Uwe Hüsgen, schreibt in der AZ: „Wer glaubt, die Erhöhung des Festzuschlags innerhalb von mehr als zehn Jahren um gerade einmal drei Prozent (von 8,10 Euro auf 8,35 Euro zum 1. Januar 2013) sei ausreichend, die Wirtschaftlichkeit der Apotheken im GKV-Fertigarzneimittelmarkt zu festigen, liegt offensichtlich falsch. Die Forderung muss vielmehr unverändert lauten, den Festzuschlag auf der Grundlage von § 78 Arzneimittelgesetz zeitnah zu überprüfen – und anzuheben!“