Unabhängigkeit ist entscheidend

Der IQWiG-Leiter hofft, dass sich die Zusammenarbeit mit Selbstverwaltung und Wissenschaft – namentlich den Fachgesellschaften – so konstruktiv weiterentwickelt wie bisher. Von der Politik wünscht er sich eine angemessene Regelung für die Nutzenbewertung von nichtmedikamentösen Verfahren und Medizinprodukten. Hier fühle er sich durch das jüngste Gutachten des Sachverständigenrats im Gesundheitswesen bestätigt. Die Regierungsberater fordern mit Blick auf die Patientensicherheit, dass der Nutzen von Medizinprodukten mit höherem Risikopotenzial im Rahmen der jeweiligen Methode indikationsspezifisch nachgewiesen wird. Auch der Koalitionsvertrag weise hier in die richtige Richtung. 

Um die Evidenz zu schaffen, deren Fehlen das IQWiG in seinen Berichten immer wieder konstatieren müsse, benötige man überdies angemessene Strukturen, erklärte Windeler. „Was wir brauchen, sind Anreize, gute Studien zu machen.“

Das IQWiG stammt aus der Ära der damaligen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Seine Errichtung wurde im Rahmen des GKV-Modernisierungsgesetzes beschlossen. In den ersten Jahren leitete das Institut Prof. Dr. Peter Sawicki. Der Pharmakritiker eckte immer wieder an. 2010 wurde er von Windeler abgelöst. Aufgabe des IQWiG ist es, fachlich unabhängige, evidenzbasierte Gutachten zu erstellen, zu Arzneimitteln, nichtmedikamentösen Behandlungsmethoden und Verfahren der Diagnose und Früherkennung. Darüber hinaus stellt das IQWiG allgemeinverständliche Gesundheitsinformationen auf der Internetseite www.gesundheitsinformation.de zur Verfügung.