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Arzneimitteldiebstahl Italien
Orifarm kritisiert Behörden nach Rückruf
Es hat den nächsten Arzneimittel-Importeur erwischt: Nun muss die Leverkusener Orifarm je eine Charge Gardasil® und Neulasta® zurückrufen. Man unterhalte keine Geschäftsbeziehungen zu den illegalen italienischen Händlern, erklärt Orifarm – und kritisiert die Behörden für den schleppenden Kommunikationsfluss.
Gegenüber DAZ.online erklärte Orifarm, keinerlei Lieferbeziehungen zu den von italienischen Behörden ermittelten illegalen Händlern zu unterhalten. Der Wissensstand von Orifarm sei, dass italienischen Großhändlern durch Fälschungen von Rechnungen und Lieferscheinen die gestohlene Ware untergeschoben worden sei. Nach dem Bekanntwerden der Arzneimitteldiebstähle aus italienischen Krankenhäusern im April habe Orifarm den Einkauf italienischer Krankenhausware gestoppt.
„Zu unserem Bedauern hat unsere Behörde erst jetzt von der italienischen Arzneimittelbehörde AIFA von einem Diebstahlsverdacht aus dem Jahr 2013 der genannten Chargen bei Gardasil und Neulasta erfahren. In Abstimmung mit den Behörden haben wir daher vorsorglich die von uns vertriebenen Produkte mit den entsprechenden Chargennummern zurückgerufen“, erklärt Orifarm. Der Leverkusener Arzneimittelimporteur mahnt einen schnelleren Informationsfluss unter den nationalen Arzneimittelbehörden an: „Sofern unter Verdacht stehende Chargen frühzeitig kommuniziert würden, wäre es den pharmazeutischen Unternehmen möglich, unmittelbar Maßnahmen einzuleiten, die verhindern, dass die Ware überhaupt in die legale Lieferkette gelangt.“
Am späten Nachmittag hatte Orifarm den Rückruf je einer Charge des HPV-Impfstoffs Gardasil® und des G-CSF-Präparats Neulasta® (Pegfilgrastim) veröffentlicht. Bereits im April war bekannt geworden, dass in Italien gestohlene Arzneimittel in die legale Lieferkette gelangt waren. In den vergangenen Wochen wurden deswegen zahlreiche Chargen verschiedenster Arzneimittel zurückgerufen.
Stuttgart - 18.07.2014, 17:04 Uhr