Arzneimittelfälschungen

SUPERillu befragt ABDA-Vize

Berlin - 28.08.2014, 13:47 Uhr


Das Thema Arzneimittelfälschungen ist in Publikumsmedien und Fernsehsendungen nach wie vor präsent. Um ihre Leser darüber aufzuklären, woran man gefälschte Medikamente erkennt und wie man eine seriöse Online-Apotheke identifiziert, hat die Zeitschrift „SUPERillu“ zwei Fachleute befragt. Einer von ihnen ist der Vizepräsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Mathias Arnold.

Arzneimittelfälschungen tauchen inzwischen nicht mehr nur in unseriösen Online-Shops auf. Auch Vor-Ort-Apotheken in Deutschland sind betroffen. Häufig handelt es sich dabei um Reimporte. „Nicht jede Fälschung fällt sofort ins Auge“, macht Arnold in der SUPERillu deutlich. „Da sind echte Profis am Werk, die fast perfekte Kopien auf den Markt werfen.“ Der ABDA-Vize erklärt, dass vor allem verschreibungspflichtige Medikamente, die von den Kassen nicht bezahlt werden – etwa Antibabypillen – gefälscht werden. Aber auch Antibiotika und Chemotherapeutika seien betroffen. Abhilfe soll das securPharm-System schaffen. „Es wird aber noch bis 2018 dauern, bis dieses System flächendeckend eingeführt ist.“

In der Zeitschrift gibt der ABDA-Vize auch Tipps, woran Patienten eine Fälschung erkennen können: Eine fremdsprachige Packungsbeilage könne beispielsweise ein Hinweis sein. Werden bestimmte Arzneimittel regelmäßig eingenommen, sollte darauf geachtet werden, ob die Farbe des Präparats stimmt. Generell sollte ein Medikament in die Apotheke zurückgebracht werden, wenn ein Fälschungsverdacht besteht. „Im Zentrallabor Deutscher Apotheken wird es dann gecheckt“, erklärt Arnold. Stellt es sich als gefälscht heraus, wird es aus allen Apotheken zurückgerufen.

BVDVA-Geschäftsführerin Striewe erklärt unterdessen, worauf Kunden beim Kauf von Arzneimitteln im Internet achten sollten: Im Impressum müssen der Name des verantwortlichen Apothekers und der zuständigen Apothekerkammer stehen. Auch allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und eine Telefonnummer, unter der man sich von deutschsprachigem Fachpersonal beraten lassen kann, müssen vorhanden sein. Zudem bietet das Logo des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) Sicherheit. Das DIMDI führt ein Register, in dem ausschließlich zugelassene Versandapotheken aufgelistet sind. Wer bei der Online-Bestellung auf das DIMDI-Logo klicke, so Striewe, gelange auf die Seite des Instituts.


DAZ.online