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E-Zigaretten in Deutschland
Häufig probiert, aber nicht auf Dauer
Praktisch jeder in Deutschland kennt E-Zigaretten. Vor allem Raucher interessieren sich für sie: Rund ein Viertel der 16- bis 39-jährigen Raucher hat sie zumindest einmal ausprobiert, dauerhaft verwenden sie aber die wenigsten. Das geht aus einer vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Auftrag gegebenen Umfrage hervor. Zur Abgewöhnung kommen sie danach eher selten zum Einsatz.
Das Interesse an den neuen Produkten ist seit 2012, als das DKFZ zum ersten Mal eine Umfrage zum Konsum von E-Zigaretten in Auftrag gab, stark gestiegen: Damals hatten nur sechs Prozent der befragten Raucher E-Zigaretten ausprobiert, 2013 waren es schon 14 Prozent, und 2014 hatten sie 19 Prozent zumindest einmal getestet. Dauerhaft verwendet sie aber weniger als ein Prozent der Befragten. „In Deutschland findet momentan keine Substitution der Tabak- durch E-Zigaretten statt, sondern – wenn überhaupt – gibt es einen dualen Konsum“, kommentiert Dr. Martina Pötschke-Langer vom DKFZ.
Obwohl E-Zigaretten immer häufiger verwendet werden, lehnen es fast drei Viertel der Befragten ab, die Produkte in der Öffentlichkeit auch in Rauchverbotsbereichen zu verwenden. Ihrer Meinung nach sollte das Rauchverbot in Gaststätten auch für E-Zigaretten gelten – das sehen sogar mehr als die Hälfte der Raucher so. Ebenso viele Raucher begrüßen auch grundsätzlich die Rauchverbote in der Gastronomie. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt ebenfalls, den Gebrauch von E-Zigaretten in Nichtraucherbereichen zu verbieten: Beim Gebrauch gelangten lungengängige Partikel und geringe Mengen krebserzeugender Substanzen in die Raumluft und beeinträchtigten die Luftqualität.
Um Jugendliche und Erwachsene wirksam vor einer möglichen Nikotinsucht und daraus resultierenden Gesundheitsgefahren zu schützen, sollten E-Zigaretten – ähnlich wie Tabakprodukte – weiteren regulatorischen Maßnahmen unterworfen werden. Dazu zählen beispielsweise ein Abgabeverbot an Jugendliche und das Verbot von Aromen, die für Kinder attraktiv sind. Darauf weist das DKFZ in seiner aktuellen Publikation „Regulierungsempfehlungen für elektronische Inhalationsprodukte“ hin. Weitere Informationen – auch zur Umfrage – gibt es auf www.tabakkontrolle.de.
Berlin - 21.10.2014, 15:29 Uhr