GKV-Ausgaben im 1. bis 3. Quartal 2014

Arzneimittelausgaben steigen um 9,3 Prozent

Berlin - 03.12.2014, 11:51 Uhr


Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist wieder ins Minus gerutscht: Wie aus heute vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Zahlen hervorgeht, summierte sich das Defizit in den ersten drei Quartalen 2014 auf 763 Millionen Euro. Ausgegeben haben die Kassen in diesem Zeitraum rund 153,3 Milliarden Euro – eingenommen 152,6 Milliarden Euro. Die Ausgaben wuchsen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,1 Prozent je Versicherten . Vor allem für Arzneimittel haben die Kassen wieder deutlich mehr gezahlt – nämlich 9,3 Prozent bzw. 2,29 Milliarden Euro mehr.

Dieser Ausgabenzuwachs, so das Ministerium, dürfte zu einem Teil auf das Auslaufen des bis 31. Dezember 2013 befristeten erhöhten Herstellerrabatts für patentgeschützte Arzneimittel von 16 Prozent zurückzuführen sein. Besonders auffällig seien auch die hohen Ausgaben für das erst im Januar neu zugelassene Arzneimittel zur Behandlung der Hepatitis C – Sovaldi®. Allein dieses habe in den ersten neun Monaten zu Mehrausgaben in einer Größenordnung von rund 0,3 Milliarden Euro geführt. Insgesamt lagen die Arzneimittelausgaben in diesem Zeitraum bei 26,29 Milliarden Euro – das sind 17 Prozent der GKV-Gesamtausgaben in den ersten drei Quartalen 2014.

Ohne die weiterhin laufenden ausgabenbegrenzenden Regelungen – das Preismoratorium wurde fortgesetzt, der gesetzliche Herstellerrabatt zum 1. April von sechs Prozent auf sieben Prozent erhöht – wäre der Anstieg der Arzneimittelausgaben deutlich im zweistelligen Bereich gewesen, so das Ministerium weiter. Auch ohne die Rabattverträge wären die Ausgaben noch höher. Im Vergleich zum 1. bis 3. Quartal 2013 haben sich die hierdurch erreichten Einsparungen der Krankenkassen von rund 2,07 Milliarden Euro um circa 170 Millionen Euro auf rund 2,24 Milliarden Euro erhöht.

Die Ausgaben für die vertragsärztliche Vergütung nahmen um 3,6 Prozent auf 28,05 Milliarden Euro zu. Für Krankenhausbehandlung stiegen sie je Versicherten um 3,9 Prozent auf nunmehr 51,88 Milliarden Euro. Die Netto-Verwaltungskosten der Krankenkassen stiegen im 1. bis 3. Quartal 2014 um 1,4 Prozent je Versicherten auf insgesamt 7,07 Milliarden Euro.


Kirsten Sucker-Sket