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Lokalisierung von Krebsgenen
Forscher erstellen riesigen Humanproteinkatalog
Ein internationales Wissenschaftlerteam hat den weltweit größten Katalog von Interaktionen von Proteinen im menschlichen Körper veröffentlicht, die zur Ermittlung von Krebsgenen beitragen könnten. Der neue Katalog deckt 14.000 Interaktionen zwischen Proteinpaaren ab und ist vier Mal größer als alle vorherigen Kataloge dieser Art.
Die Studie ist nach einer Beschreibung des Projektes im europäischen Forschungsportal „cordis“ der Höhepunkt jahrelanger Forschung zum menschlichen Interaktom – also einer kompletten Karte aller Proteininteraktionen im menschlichen Körper. Geleitet wurde sie von Frederick Roth von der Universität Toronto und Marc Vidal von der Harvard Medical School.
Die Ermittlung von Proteininteraktionen gleiche der Erstellung eines Handbuchs für die menschliche Zelle, heißt es in der Mitteilung. Roth nehme an, dass der neue Katalog fünf bis zehn Prozent aller Proteininteraktionen in menschlichen Zellen abdeckt. Das höre sich nicht nach viel an, doch liege der letzte große Fortschritt zum menschlichen Interaktom bereits fast zehn Jahre zurück, als der Wissenschaftler seine erste Karte zu lediglich 3000 Proteininteraktionen veröffentlicht habe.
Zum ersten Mal habe eine Studie gezeigt, dass Krebsproteine sich wahrscheinlicher miteinander verbinden, als sie sich mit zufällig ausgewählten, Nichtkrebsproteinen verbinden würden. Roth hofft: „Sobald man sieht, dass Proteine, die mit derselben Krankheit assoziiert sind, sich wahrscheinlicher miteinander verbinden, kann man dieses Interaktionsnetz als ein Vorhersagewerkzeug verwenden, um neue Krebsproteine und die Gene, die diese kodieren, aufzuspüren.“
Hier der Link zur Studie: Rolland T et al. A Proteome-Scale Map of the Human Interactome Network. Cell 2014;159(5): 1212–1226
05.12.2014, 08:30 Uhr