Arzneifälschungen im Onlinehandel

Britische Behörde hat kräftig „zugeschlagen“

Remagen - 09.01.2015, 08:54 Uhr


Die britische Arzneimittelbehörde hat im letzten Jahr mehr als 1.600 Webseiten schließen lassen, über die illegal Arzneimittel beworben und verkauft wurden. Vollstreckungsbeamte beschlagnahmten darüber hinaus Präparate mit einem Wert von mehr als drei Millionen Pfund, unter anderem Mittel gegen erektile Dysfunktion, Schlankheitsmittel, aber auch Schlaftabletten und Antidepressiva.

Auch Online-Videos mit illegaler Werbung für Arzneimittel hatte die MHRA im letzten Jahr verschärft ins Visier genommen und 19.000 aus dem Internet entfernt. Bei dieser Aktion hat die Behörde eng mit sozialen Medien und Auktions-Websites wie YouTube, Amazon und eBay zusammengearbeitet, um die Betreiber zu identifizieren und Maßnahmen gegen sie einzuleiten. Daneben übt sie einen engen Schulterschluss mit Internet-Domain-Registrierungsstellen, Kreditkartenfirmen und Interpol.  

„Die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, unterstreichen unser uneingeschränktes Engagement, diesem gefährlichen und illegalen Treiben einen Riegel vorzuschieben“, erklärt dazu Alastair Jeffrey, Chef der Vollstreckungsabteilung der MHRA. „Der online-Kauf von Medikamente ist ein Risiko. Man hat keine Ahnung, was man bekommt und welche Auswirkungen es haben kann. Die Kunden spielen mit ihrer Gesundheit.“ Den  Patienten empfiehlt er: „Wenn Sie krank sind und eine Behandlung brauchen, gehen Sie am besten zu Ihrem Hausarzt und holen Sie Ihre rezeptpflichtigen oder OTC-Arzneimittel in einer legitimierten Offizin- oder Onlineapotheke.“


Dr. Helga Blasius