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Robert-Koch-Institut
Intensität der Grippewelle nimmt leicht zu
Fiebrige Patienten in den Apotheken, volle Wartezimmer in den Arztpraxen und ein hoher Krankenstand beim Personal: Die Grippewelle hat Deutschland jetzt fest im Griff. Die Krankheitsaktivitäten waren laut Meldedaten des Robert-Koch-Instituts (RKI) in den vergangenen Jahren selten so hoch wie in diesem Februar. Allerdings fällt die diesjährige Grippewelle immer noch schwächer aus als vor zwei Jahren. Der weitere Verlauf lasse sich nur schwer abschätzen, so das RKI.
Die Intensität der Grippewelle hat nach aktuellen Zahlen der zum RKI gehörenden Arbeitsgemeinschaft Influenza in der siebten Kalenderwoche nochmals zugenommen. Nach ersten vorläufigen Zahlen gab es letzte Woche gut 7000 positive Labortests. Bereits in der sechsten Kalenderwoche waren danach knapp rund 7000 Grippeerkrankungen durch Tests nachgewiesen worden – gegenüber der Vorwoche war dies ein deutlicher Anstieg.
Der höchste Anstieg (+14%) wurde in der Altersgruppe der über 60-Jährigen verzeichnet. Damit ähnele die diesjährige Grippewelle der starken Grippesaison 2012/13. Regional liegen die Grippeschwerpunkte weiterhin in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Thüringen, im Süden Niedersachsens und Brandenburgs sowie in einigen Regionen Schleswig-Holsteins.
Dabei dominiert europaweit und auch in Deutschland der Virus-Subtyp A(H3N2). In der siebten Kalenderwoche lag der Anteil an diesem Subtyp erneut klar über 70 Prozent. Da die A(H3N2)-dominierte saisonale Grippe nach WHO-Angaben in der Regel bei Senioren und anderen Risikogruppen schwerere Verläufe auslöst als andere Subtypen, wird für die aktuelle Grippeepidemie in Europa mit einer erhöhten Anzahl von schweren Infektionen, Krankenhausaufenthalten, Intensiv-Einweisungen und Todesfällen bei älteren Menschen gerechnet.
Impfstoff schützt nicht gegen verbreitetsten Subtyp
Die WHO weist außerdem darauf hin, dass der Impfstoff in diesem Jahr nur eingeschränkt schützt. „Die Ärzte sollten sich bewusst sein, dass die A(H3N2)-Komponente des diesjährigen Impfstoffs höchstwahrscheinlich etwas weniger Schutz bieten wird. Obwohl der Impfstoff, den wir in diesem Jahr haben, nicht perfekt ist, ist die Impfung aber immer noch die beste Chance, sich zu schützen“, so Dr. Caroline Brown, Programm-Manager für die Grippe und andere Atemwegserreger von WHO Europe.
Bislang wurden 18 Todesfälle mit Influenza-Infektion an das RKI übermittelt, darunter zehn Fälle mit Influenza A, zwei Fälle mit Influenza A(H3N2), drei Fälle mit Influenza A(H1N1)pdm09 und ein Fall mit Influenza B. Außerdem wurden zwei klinisch-epidemiologisch bestätigte Todesfälle übermittelt, die im Zusammenhang mit einem Influenza-Ausbruch in einem Altenheim stehen. Es gibt keine Meldepflicht für grippebedingte Todesfälle.
Berlin - 16.02.2015, 12:09 Uhr