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Berlin - AEP-Geschäftsführer Jens Graefe hat die Vermutung zurückgewiesen, der Arzneimittelgroßhändler könne selbst hinter der Klage der Wettbewerbsbehörde zur Überprüfung der Skontivergabe stecken: „Das ist völlig absurd“, erklärte Grafe gegenüber DAZ.online. „Ich kann mir bei der Wettbewerbszentrale nicht vorstellen, dass sie für jemanden klagt, und gleichzeitig derjenige, der zahlt, das Ziel ist.“
AEP gebe „hierzu gerne jegliche Versicherung rechtlicher oder sonstiger Art ab“, so Graefe. Genauso offensichtlich falsch sei die Aussage von Noweda-Chef Wilfried Hollmann, die Industrie könne hinter der Klage stecken. „Das ist nun wirklich interessant.“ Im Gegenteil: Die Industrie habe nichts gegen AEP, „sie freut sich stattdessen über Wettbewerb. Und im Übrigen ist in keinem Gutachten, auf das sich die Klage bezieht, je über Industrie-Skonti gesprochen worden.“
Anlässlich der Podiumsdiskussion auf der diesjährigen Wirtschafts-Interpharm hatte Noweda-Chef Hollmann gesagt: „Der Großhandel kann nicht hinter der Klage der Wettbewerbszentrale gegen AEP stecken. Das liegt nicht in unserem Interesse, aber vielleicht steckt die Industrie dahinter.“
Konflikt im Phagro?
Dass Hollmann sich von der Skonti-Klage öffentlich distanziere, deute auf einen schweren Konflikt im Großhandelsverband Phagro hin, so Graefe weiter. Wenn die Klage und die Eingrenzung der Skonti-Möglichkeiten nicht im Interesse der Noweda, die wie AEP auch expansiv sei, lägen, könne man „gemeinsam die Klage verfolgen. Und wenn denn der Großhandel gegen die Klage ist, kann der Phagro das ja deutlich sagen und mit uns gemeinsam gegen die Klage vorgehen.“ Eine bessere Möglichkeit gebe es doch gar nicht, um die Aussage zu unterstützen und glaubwürdig zu sein. Leider zeige aber das Vorgehen mal wieder, „wie wenig innovativ diese Branche eigentlich ist. Das ist alles so transparent und ehrlich wie die Rechnungen“.
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