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Apotheker-Ärger mit der DAK
Retax-Rebscher knallhart: Kein Kompromiss
Während der Apothekerverband Rheinland-Pfalz mit der AOK des Landes in Sachen Retaxationen an einem Strang zieht, sind die DAK und ihr Chef Herbert Rebscher für den LAV so etwas wie ein rotes Tuch. Bei der Mitgliederversammlung präsentierte der Verbandsvorsitzende Theo Hasse als Negativbeispiel für überzogene Kassenreklamation einen DAK-Retax-Fall der besonderen Art. Es geht um über 10.000 Euro.
Die Berliner Charité hatte einem Patienten ein Rezept über ein besonders teures Arzneimittel ausgestellt: Wert 10.579 Euro. Die DAK aber verweigert aus einem formalen Grund die Bezahlung der Rechnung. Absetzungsgrund für das unstreitig von der Charité ausgefertigte Rezept ist, dass die Adressdaten nur handschriftlich auf das Rezept geschrieben wurden, statt einen Stempel oder ein vorgedrucktes Formular zu benutzen, wie es der Arzneimittelliefervertrag vorsieht.
Nach Angaben des LAV Rheinland-Pfalz verhält sich die DAK nicht nur in diesem konkreten Fall in Retax-Angelegenheiten besonders unnachsichtig. In einem Schreiben habe die Charité die Echtheit des Rezepts sogar der DAK bestätigt – ohne Erfolg. Selbst das persönliche Einschalten von DAK-Chef Rebscher habe im konkreten Fall keine Änderung bewirkt. Am Rande einer Veranstaltung sei Rebscher auf die Retax-Forderung seiner DAK aufmerksam gemacht worden. Er habe um Übermittlung der Details gebeten und eine Prüfung zugesagt – wieder ohne Erfolg. Die DAK blieb knallhart. Jetzt müssen sich die Gerichte damit befassen.
„Gegen diese sowie mittlerweile einige weitere Retaxationen haben wir als LAV gemeinsam mit den betroffenen Apotheken den langen und steinigen Rechtsweg beschritten“, so Hasse, „das ist leider kein Einzelfall, weitere Beispiele könnte ich Ihnen hier nennen, wo das den Kassen gegebene Machtinstrument der Nullretaxation schlichtweg missbraucht wird.“
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