Kleiner CSU-Parteitag

CSU will kostenlose Pille für junge Bedürftige

23.03.2015, 10:00 Uhr

Die CSU spricht sich bei jungen, bedürftigen Frauen für kostenlose Verhütung aus. (Foto: Bilderbox)

Die CSU spricht sich bei jungen, bedürftigen Frauen für kostenlose Verhütung aus. (Foto: Bilderbox)


Berlin – Bedürftige Frauen unter 27 Jahren sollten die Pille und andere Verhütungsmittel kostenfrei erhalten. Das jedenfalls findet man bei der CSU. Medienberichten zufolge befürwortete die Mehrheit der Partei am vergangenen Wochenende bei einem kleinen Parteitag in Bamberg einen entsprechenden Antrag der Frauen-Union – gegen die Empfehlung der männerdominierten Parteispitze.

Bis zum 27. Lebensjahr sollen Hartz-IV-Empfängerinnen die Pille oder andere Verhütungsmittel auf Rezept erhalten, sagte die Frauen-Unions-Vorsitzende Angelika Niebler. „Wir wollen Abtreibungen verhindern und deshalb Verhütungsmittel kostenlos zur Verfügung stellen“, erklärte Kerstin Schreyer-Stäblein. Die Kostenübernahme sei gerechtfertigt, heißt es im Antrag. Es sei paradox, wenn die Verwendung von Verhütungsmitteln am Geld scheitere.

Eine Mehrheit der etwa 200 stimmberechtigten Delegierten stimmte dem Antrag zu. Allerdings nicht ohne Widerstand: „Die CSU ist die Partei der Familie“, betonte etwa der schwäbische Abgeordnete Stephan Stracke. „Partei der Familie heißt ‚Ja‘ zu Kindern.“ Doch dieses Argument überzeugte die Mehrheit offensichtlich nicht, weshalb die kostenfreie Verhütung für junge, bedürftige Frauen nun zum Forderungskatalog der Christsozialen gehört.


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