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- HAV springt Becker bei
Berlin – Wie der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Fritz Becker, will auch der Hessische Apothekerverband (HAV) gegenüber der Politik an einem breiten Honorar-Forderungskatalog festhalten. „Die Forderungen Beckers nach einem Festzuschlag für die Anfertigung von Rezepturen sowie der verbesserten Vergütung bei der Abgabe von Betäubungsmitteln sind absolut gerechtfertigt“, stellt Holger Seyfarth, stellvertretender HAV-Vorsitzender, in einer Mitteilung klar. Der dabei entstehende Aufwand übersteige bei weitem die jetzige Vergütung der Apotheker.
In ihrer Stellungnahme für die Anhörung zum GKV-Versorgungsstärkungsgesetz hatte sich die ABDA bescheidener als in ihrem ersten Votum zum Gesetzentwurf gegeben. Sie pochte zwar weiterhin darauf, den Apotheken-Fixzuschlag jährlich auf Angemessenheit zu überprüfen und den Arbeitspreis für parenterale Lösungen anzuheben. Um sich „bewusst auf einige wesentliche Punkte“ zu konzentrieren, verzichtete sie aber auf die Forderungen nach Erhöhungen der Rezeptur-, BtM- und Dokumentationsgebühren sowie des Notdienstzuschlags, nach der Streichung der Importquote sowie der Bezahlung des Festzuschlags von 8,35 Euro bei Rezepturen.
Beim parlamentarischen Abend der baden-württembergischen Apotheker hielt Becker jedoch am bisherigen, breiteren Forderungskatalog fest. Dieser Meinung schließt sich auch der HAV an. Die Apotheken seien weitgehend von der positiven Entwicklung im Arzneimittelmarkt abgekoppelt, erklärt der Verband. Der aktuelle Fixzuschlag in Höhe von 8,35 Euro halte mit der Kostenentwicklung in den Apotheken nicht Schritt. Daher müsse dringend eine Neufestsetzung des Zuschlags bzw. seine regelmäßige Anpassung erfolgen sowie die weiteren Forderungen aufrecht erhalten bleiben.
„Nur wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen, werden die Apotheken ihre qualifizierte und flächendeckende Versorgung in gewohnt sehr guter Qualität aufrechterhalten können“, betont HAV-Geschäftsführer Jürgen Schneider, der als Mitverfasser der Versorgungsstudie des HAV regelmäßig den Stand der flächendeckenden Versorgung landesweit und auf lokaler Ebene ermittelt. Schneider weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in einigen Landesbereichen der Nachfolgebedarf an Apothekenleitern in den nächsten Jahren bei 50 Prozent liegt.
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