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Remagen – Der National Health Service (NHS) England hat eine bahnbrechende Initiative zur Unterstützung der Behandlung von Depressionen und Angstzuständen gestartet. In dieser Woche wurde eine Online-Bibliothek mit Tools, Ressourcen und Anwendungen frei geschaltet, die auf diesem Gebiet bereits Erfolge vorweisen können.
Leichte und mittelschwere psychische Störungen sind nach Erkenntnissen des NHS ein großes soziales Problem. Die Zahl der Betroffenen wird auf rund 15 Prozent der Bevölkerung geschätzt. Weniger als einer von sechs älteren Menschen mit Depressionen soll dies jemals mit seinem Hausarzt besprochen haben, gibt NHS England an. Die Online-Therapie soll den Patienten nun mehr Diskretion und auch Flexibilität in Sachen Termingestaltung bei den Arztkontakten bieten.
„Wir wollen die Technologie nutzen, damit die Betroffenen nicht nur schneller zu einer richtigen Behandlung kommen, sondern auch in einer stärker personalisierten Art und Weise“, erklärt die beim NHS für den Bereich psychische Gesundheit zuständige klinische Direktorin Geraldine Strathdee. Vize-Premierminister Nick Clegg gibt sich ebenfalls enthusiatisch: „Es gibt auf dem Sektor noch viel zu tun, und deshalb sind innovative Pilot-Projekte wie dieses so wichtig. Der NHS zeigt sich hiermit von seiner besten Seite. Er beschreitet neue Wege, gerade für diejenigen in unserer Gesellschaft, die besonders verletzlich sind.“
Schwerpunkt psychische Gesundheit
Die Mental Health Apps Library ist der erste Versuch eines breit angelegten Konzeptes, nach dem der National Information Board in Zukunft weitere digitale Dienste für den Einsatz in der klinischen Praxis formell billigen und akkreditieren könnte. Die psychische Gesundheit wurde für den Beginn als Schwerpunkt ausgewählt, weil die Nutzung von Online-Tools nach zunehmenden Erkenntnissen bei der Behandlung von Depressionen und Angstzuständen besonders erfolgversprechend zu sein scheint.
Die Online-Bibliothek ist zugänglich über die NHS-Choices-Plattform www.nhs.uk, die pro Monat mehr als 40 Millionen Besuche verzeichnet, davon 9,7 Millionen zu Seiten über Depressionen, sechs Millionen zum Thema Stress und 9,4 Millionen Zugriffe zum Problemkreis Angst. Der Bedarf scheint demnach tatsächlich sehr ausgeprägt zu sein.
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