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München/Berlin - Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml warnt vor einem sorglosen Umgang mit der „Pille danach“. Die CSU-Politikerin äußerte sich am Freitag besorgt über Berichte, denen zufolge der Verkauf des Medikaments sprunghaft angestiegen ist. In Deutschland sind seit Mitte März Notfallverhütungsmittel nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr ohne Rezept erhältlich. Seitdem übernehmen auch die Apotheken die Beratung der Frauen.
Huml, selbst Ärztin, betonte, durch die Rezeptfreiheit dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass die Einnahme bedenkenlos möglich ist. „Es handelt sich dabei um ein stark wirksames Arzneimittel, das gravierend in den Hormonhaushalt der Frauen eingreift.“ Trotz der Rezeptfreiheit bleibe vor dem Einsatz der „Pille danach“ eine ärztliche Untersuchung und Beratung sehr sinnvoll. „Das gilt vor allem für minderjährige Frauen.“ Auf keinen Fall sollte das Medikament regelmäßig als alternatives Verhütungsmittel eingesetzt werden.
Zuvor hatte „Apotheke adhoc“ berichtet, dass in der ersten Woche, in der Notfallkontrazeptiva ohne Rezept erhältlich waren, fast ein Drittel mehr Packungen abgegeben wurden als bislang üblich: Laut Zahlen des Marktforschungsunternehmens IMS Health wurden dem Branchendienst zufolge in der 12. Kalenderwoche 13.500 Packungen der „Pille danach“ in den Apotheken abgegeben. Auf den ganzen März hochgerechnet entspreche dies 54.000 Packungen. Verglichen mit 41.000 Packungen im März 2014 ergebe sich daher ein Anstieg von 31 Prozent.
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