HIV-Mittel Viread

BfArM schließt weitere Fälschungen nicht aus

14.04.2015, 17:45 Uhr

Erneut sind gefälschte Arzneimittel aufgetaucht. (Bild: Gina Sanders/Fotolia.com)

Erneut sind gefälschte Arzneimittel aufgetaucht. (Bild: Gina Sanders/Fotolia.com)


Stuttgart – Nachdem vergangene Woche die Parallelvertreiber Medicopharm und Axicorp eine Charge des HIV-Therapeutikums Viread® wegen Manipulationen an der Packung zurückrufen mussten, kann laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nicht ausgeschlossen werden, dass auch andere Importeure von der Fälschung betroffen sind. Anhaltspunkte dafür liegen allerdings bisher nicht vor.

Das BfArM hatte Informationen erhalten, dass gefälschte Arzneimittel des zentral zugelassenen Arzneimittels Viread® 245 mg Filmtabletten in Deutschland in Verkehr gelangt sind. Betroffen sei die Charge 13VR039D (Herstellungsdatum 19.3.2013, Haltbarkeitsdatum März 2018) in der Aufmachung für die Märkte in Griechenland und Zypern, heißt es auf der Internetseite des BfArM. Nachdem die gefälschten Packungen zunächst in Litauen, Griechenland und Zypern aufgetaucht waren, hat dann auch eine Frankfurter Apotheke entsprechende Ware entdeckt.

Die Analyse der sicher gestellten Probe hat zwar ergeben, dass lediglich die Beschriftung der äußeren Verpackung und die Analysezertifikate manipuliert wurden. Die Tabletten selbst entsprachen dem Original, sowohl was das Aussehen als auch was die Zusammensetzung betrifft. Dennoch ruft das BfArM zur Wachsamkeit auf. Patienten, die noch Viread®-Packungen der Charge 13VR039D haben, sollen diese vorsorglich überprüfen. Im Zweifel sollen sie die Apotheke kontaktieren, über die sie das Präparat bezogen haben.

Abbildungen, die die Unterschiede der Fälschung (suspected counterfeit label) im Vergleich zum Original (Gilead reference label) zeigen, finden sich auf der Internetseite des BfArM.


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.