Jugendschutz

Kampf gegen den E-Dampf

24.04.2015, 09:40 Uhr

E-Zigarette und E-Shisha: Die Regierung will ein Verkaufsverbot für Kinder und Jugendliche durchsetzen. (Foto: tibanna79/Fotolia)

E-Zigarette und E-Shisha: Die Regierung will ein Verkaufsverbot für Kinder und Jugendliche durchsetzen. (Foto: tibanna79/Fotolia)


Berlin – Die Bundesregierung will Kinder und Jugendliche besser vor E-Zigaretten und E-Shishas schützen. Dafür soll der Verkauf der Produkte – ob mit Nikotin oder ohne – an Minderjährige noch in diesem Jahr verboten werden, wie Bundesjugendministerin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag in Berlin ankündigte. Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU) will außerdem nikotinfreie E-Zigaretten den nikotinhaltigen gesetzlich gleichstellen. Das würde Hinweispflichten auf der Verpackung oder Werbebeschränkungen bedeuten.

Bisher fallen die elektronischen Zigaretten in eine Gesetzeslücke, weil sie keinen Tabak enthalten – inhaliert wird eine vernebelte Flüssigkeit. Mehrere Studien zeigen, dass die Inhaltsstoffe gesundheitsschädigend sind. Experten sehen Kinder und Jugendliche vor allem durch solche Produkte gefährdet, die wie bunte Stifte aussehen und nach Früchten oder Zuckerwatte schmecken. Außerdem können sie ans Rauchen gewöhnen. „Deshalb gehören sie verboten“, sagte Schwesig.

Die Drogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) begrüßte die Pläne. Neueste Zahlen zeigten, dass im vergangenen Jahr unter den 16- bis 19-Jährigen gut jeder Vierte (27 %) E-Zigaretten schon einmal ausprobiert habe – nach acht Prozent im Jahr 2013. „Der sprunghafte Anstieg zeigt die fatale verlockende Wirkung der neuen E-Produkte auf Kinder und Jugendliche“, sagte Mortler. Sie sprach sich bereits im Februar für eine Besteuerung von E-Zigaretten mit nikotinhaltigen Flüssigkeiten aus. Das sei steuersystematisch „zwingend geboten“.

Das Verkaufsverbot, das über eine Änderung des Jugendschutzgesetzes umgesetzt wird, soll auch für den Versand- und Internethandel gelten. Auch der Verband des eZigarettenhandels (VdeH) unterstützt die aktuellen Pläne der Regierung. Die einzige Zielgruppe für E-Zigaretten seien erwachsene Raucher, die eine deutlich weniger schädliche Alternative zur Tabakzigarette suchen, erklärte er. Sie hätten „in den Händen von Kindern und Jugendlichen nichts zu suchen“. Der VdeH-Vorsitzende Dac Sprengel fordert nun eine zeitnahe Umsetzung.


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