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Berlin – Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic warnt eindringlich davor, im Internet Schlankheitsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel über dubiose Anbieter zu beziehen und einzunehmen. Das Ergebnis einer eigenen Analyse sei besorgniserregend, teilt Swissmedic mit: Viele enthielten nicht deklarierte Wirkstoffe – über die Hälfte etwa Sibutramin, das im Jahr 2010 wegen seiner Risiken für die Gesundheit weltweit vom Markt genommen wurde.
Schlankheitsmittel werden gerne über das Internet bestellt. Allerdings wissen die meisten Menschen nicht, was genau sie zugeschickt bekommen – und das kann gefährlich sein. Rund 90 Prozent der Anbieter, die sich als „seriöse“ Internetapotheken anpreisen, arbeiteten illegal und ohne behördliche Genehmigung oder Überwachung, erklärt Swissmedic. Die Produkte stammten meist aus asiatischen Produktionsstätten und würden über internationale Vertriebskanäle nach Europa importiert.
Das Schweizerische Heilmittelinstitut, das die Einfuhr von Arzneimitteln überwacht und illegale Medikamentenimporte in enger Zusammenarbeit mit den Zollbehörden kontrolliert, hat deshalb 61 vor allem fernöstliche Schlankheitsmittel analysiert. Auffallend sei dabei, so Swissmedic, dass immer häufiger Getränke wie Kaffee als Schlankheitsmittel angeboten werden, die teilweise gesundheitsschädigende Mengen verbotener Substanzen enthalten.
Von den 61 Produkten gaben 41 vor, „natürlich“, oder „pflanzlich“ zu sein. Tatsächlich enthielten 35 von ihnen jedoch gefährliche chemische Inhaltsstoffe. Zehn Produkte waren Kaffee-Getränke, von denen acht synthetische Inhaltsstoffe beinhalteten. Ein Kaffeebeutel enthielt mit 45mg eine lebensgefährliche Dosis Sibutramin. Von denen vier Fruchtsaftpulvern enthielten drei nicht deklarierte gesundheitsschädigende Inhaltsstoffe. Vier Produkte waren Kapseln mit deklariertem Sibutramin – allerdings waren in zwei eine falsche Menge und in einer gar kein Wirkstoff enthalten.
In anderen Produkten fanden die Prüfer andere Wirkstoffe wie etwa Schmerzmittel (Paracetamol), Entzündungshemmer (Diclofenac) oder Antidepressiva (Fluoxetin), die jeweils nicht deklariert waren. Ihr Fazit: „Als ‚Schlankmacher‘ angepriesene Produkte oder Medikamente aus unkontrollierten Quellen können die eigene Gesundheit massiv gefährden!“ Das Heilmittelinstitut warnt daher vor dem Bezug und der Einnahme solcher Produkte. Im Übrigen sei es Privatpersonen auch gesetzlich verboten, aus dem Ausland größere Mengen Arzneimittel in die Schweiz zu importieren.
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