- DAZ.online
- News
- Spektrum
- Erste Mers-Todesfälle in...
Seoul/Berlin – Zwei Wochen nach dem ersten bestätigten Mers-Fall in Südkorea sind zwei Menschen in dem Land an der Atemwegserkrankung gestorben. Zudem gebe es inzwischen 25 Infizierte, teilte das Gesundheitsministerium in Seoul am Dienstag mit. Die meisten Patienten werden mit einem Mann in Verbindung gebracht, bei dem das Virus nach einer Bahrain-Reise am 20. Mai nachgewiesen wurde.
Unter den jüngsten Fällen seien jedoch auch zwei Menschen, die sich nicht durch direkten oder indirekten Kontakt mit dem ersten Patienten angesteckt hätten. Bei den Todesopfern handelte es sich den Angaben zufolge um eine 58-jährige Frau und einen 71-jährigen Mann. Beide seien schon vor der Mers-Infektion gesundheitlich angeschlagen gewesen. In Südkorea löst die steigende Zahl von Mers-Fällen die Sorge vor einer weiteren Verbreitung aus.
Das Mers-Virus war erstmals 2012 in Saudi-Arabien nachgewiesen worden. Das Land ist nach wie vor am stärksten betroffen, die Infektion hat sich jedoch inzwischen weltweit verbreitet. Typische Symptome des „Middle East Respiratory Syndrome“ sind Fieber, Atemprobleme, Lungenentzündung und Nierenversagen. Das Virus gehört zu den Coronaviren, zu der auch das Sars-Virus zählt, an dem bei einem Ausbruch 2003 rund 800 Menschen starben.
Einer im April veröffentlichten Studie zufolge ist Mers bereits viel weiter verbreitet als lange angenommen – aber auch weniger gefährlich. Demnach verläuft vermutlich der größte Teil der Infektionen ohne schwere Krankheitssymptome. Allein in Saudi-Arabien steckten sich demnach in den letzten zehn Jahren wahrscheinlich mehr als 40.000 Menschen mit Mers an, ohne es zu merken. Weltweit wurden von der WHO bislang mehr als 1100 laborbestätigte Erkrankungen erfasst, über 430 Menschen starben.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.