Medikationsplan und Honorar

Schmidt: „Das wird so nicht funktionieren“

04.06.2015, 12:50 Uhr

Becker, Schmidt und Kiefer bei der berufspolitischen Diskussion in Meran. (Foto: diz/DAZ)

Becker, Schmidt und Kiefer bei der berufspolitischen Diskussion in Meran. (Foto: diz/DAZ)


Meran - In der berufspolitischen Diskussion auf dem Pharmacon-Kongress in Meran zeigte sich die ABDA-Spitze enttäuscht über das vorliegende eHealth-Gesetz, das den Apotheker beim Medikationsplan derzeit nicht mit einbezieht. Dennoch versuchten die Berufspolitiker Schmidt, Kiefer und Becker Optimismus zu verbreiten: Die Politik werde den Apotheker bei der anstehenden elektronischen Form des Medikationsplans berücksichtigen, denn ohne Apotheker werde er nicht funktionieren. Kein Optimismus war dagegen bei der Frage nach einer Erhöhung des Apothekenhonorars zu spüren.

Dass die Apotheker bei der Erstellung des Medikationsplans, der zunächst nur in Papierform vorliegen wird, nicht mit eingebunden sind, ist für ABDA-Präsident Friedemann Schmidt „total unbefriedigend, damit hat es sich der Gesetzgeber zu leicht gemacht“. Seiner Ansicht nach „wird das so nicht funktionieren“. Der Hausarzt werde sich nicht die Mühe machen, die Medikation der Fachärzte einzupflegen, außerdem kenne er die Arzneimittel nicht, die der Patient zur Selbstmedikation erwirbt. „Für den Medikationsplan stehen wir unter diesen Voraussetzungen nicht zur Verfügung, denn“, so präzisierte es Schmidt, „wenn wir das machen würden, müssten wir die Medikation auch überprüfen und da würde unsere Leistungspflicht enden. Wenn man die Apotheker dabei haben will, dann soll man sagen, wie Apotheker dafür bezahlt werden.“ Dennoch sieht der ABDA-Präsident Chancen, die Politik davon zu überzeugen, den Apotheker miteinzubinden.

Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer sieht es als positiv an, dass der Medikationsplan überhaupt ins Gesetz gekommen ist. „Aber“, so Kiefer weiter, „meine Angst ist, dass dieses wertvolle Instrument verbrannt wird, da es die Patienten in der jetzigen Form ohne Erläuterungen durch den Apotheker nicht verstehen.“ 

Fritz Becker, der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands, gab sich optimistisch. Er zeigte sich überzeugt, dass man durch  Gespräche mit Politikern noch was bewegen könne: „Wir müssen kämpfen, aber es wird nicht einfach.“


Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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