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Kritik an ausbleibenden Erfolgen
Nordrhein stellt „Zusammenarbeit mit ABDA“ in Frage
T Die Kammerversammlung Nordrhein hat mit großer Mehrheit beschlossen, über ihre weitere Zusammenarbeit mit der ABDA eine Mitgliederbefragung durchzuführen, falls die ABDA nicht bis November ihre Forderungen erfüllt. Mit der Arbeit der ABDA und ihren (ausbleibenden) Erfolgen der letzten Zeit wurde in der Sitzung hart ins Gericht gegangen. Der Diskussion war eine Generalabrechnung mit der ABDA durch Kammerpräsident Engelen vorangegangen.
Die Vorsitzenden aller im Kammervorstand vertretenen Fraktionen hatten einen gemeinsamen Antrag gestellt, dass über einen Austritt der Kammer Nordrhein aus der ABDA abgestimmt werden solle. Nach der Diskussion über diesen Antrag findet sich darin nun nicht mehr das Wort „Austritt“. Die Kammerversammlung hat aber mit nur sechs Gegenstimmen und einer Enthaltung beschlossen, im November über ein „Mitgliederreferendum zur zukünftigen Zusammenarbeit mit der ABDA“ abzustimmen, wenn die ABDA ihre Forderungen bis dahin nicht erfüllt hat.
„Im dringenden Interesse des Berufsstandes“ fordert die Versammlung, dass die ABDA die Kosten der Arzneimittelversorgung der gesetzlich Versicherten unabhängig ermitteln lässt, um eine zielführende Basis für Honorarverhandlungen zu schaffen, die Schnittstelle zwischen Arzt und Apotheker im Bereich der Arzneimitteltherapiesicherheit klar zu definieren und den Dialog mit der Ärzteschaft zu intensivieren sowie noch in diesem Jahr eine eigene Abteilung aufzubauen, die sich mit den Themen Telemedizin und E-Health auseinandersetzt „und im Namen des Berufsstands politisch klar Position bezieht.“
„Prüfsteine“ für die ABDA
In der Diskussion des Antrags wurde teils vernichtende Kritik an der Arbeit der Berufsvertretung der Apotheker in Berlin geübt. Ein tiefsitzendes Unbehagen über die ausbleibenden Erfolge in den letzten Jahren war deutlich zu spüren. An Ideen aus den Mitgliedsorganisationen gebe es wenig Interesse, Kritik werde seit Jahren in Kohl’scher Manier ausgesessen, die Geschäftsstelle arbeite unprofessionell. Während sich die Apotheker vor Ort um ihre eigene Existenz und um die ihres Berufsstandes sorgten, beschäftige sich die ABDA hauptsächlich mit Immobilienfragen.
Deutlich wurde jedoch auch der Wunsch der Delegierten, Sitz und Stimme in der ABDA zu behalten – doch diese müsse komplett neu ausgerichtet werden. Aus dem Kammerbereich Nordrhein würden jährlich über anderthalb Millionen Euro nach Berlin fließen, diese Summen sollen zukünftig mit einem Forderungskatalog und „Prüfsteinen“ verbunden werden. Dieser Katalog soll nun erarbeitet werden.
Kammerpräsident Engelen, der in seinem Bericht an die Kammerversammlung die Arbeit der ABDA zuvor ebenfalls scharf angegriffen hatte, äußerte seine Sympathie mit der geänderten „Drohung“. Der nun beschlossene Antrag sei „offener formuliert“ als der Ursprungstext. Auf die Kammer Nordrhein komme nun sicher „ein Sturm“ zu, auch in emotionaler Hinsicht.
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