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ABDA-Neubau an der Heidestraße
Neues Apothekerhaus kostet 31,5 Millionen Euro
Der beabsichtigte Neubau des Apothekerhauses in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofes soll 31,5 Millionen Euro kosten. Hinzu kommen Kaufnebenkosten für Notar, Grunderwerbsteuer und Makler von zusammen circa vier Millionen Euro, sodass Gesamtkosten in Höhe von 35 Millionen Euro entstehen. In dieser Summe sind die Kosten der notwendigen Zwischenmiete für die Übergangszeit in der Prachtstraße „Unter den Linden/Ecke Friedrichstraße“ noch nicht enthalten.
Gebaut werden soll an der Berliner Heidestraße in der Nähe des Hauptbahnhofes. Der Planname des Objekts lautet OHB-Office Heidestraße. Geplant sind insgesamt 6395 Quadratmeter Bürofläche. Das ergibt einen Baupreis von knapp 5000 Euro je Quadratmeter. Laut Exposé gehört diese Lage hinter dem Berliner Hauptbahnhof und dem Hamburger Bahnhof zu den aufstrebenden Büro- und auch Wohnlagen in Berlin.
Kalkuliert wird mit einer kalkulatorischen Miete von 18,50 Euro pro Quadratmeter. Das ergäbe rein rechnerisch monatliche Mieteinnahmen von 96.000 Euro. Nicht klar ist, welchen Anteil die ABDA dort selbst nutzen will. Die ABDA benötigt Büroflächen für circa 130 Mitarbeiter und die dazugehörigen Verkehrsflächen sowie Sitzungssäle und Sanitärräume.
Unklar ist noch der Zeitpunkt des Einzugs in das neue Apothekerhaus. Zurzeit ist erst eine Bauvoranfrage eingereicht. Ob darauf bis zur ABDA-Mitgliederversammlung am 1. Juli 2015 eine Reaktion der Baubehörde vorliegt, ist offen. Der Einzug soll frühestens 2018 und spätestens am 1. April 2020 erfolgen.
Schmitz berichtete von 35 Millionen Euro Gesamtkosten
ABDA-Hauptgeschäftsführer Sebastian Schmitz soll in einer Vorstandssitzung der Kammer Nordrhein die Pläne vorgestellt haben. Dabei seien Gesamtkosten von 35 Millionen Euro genannt worden, berichtete Kammervorstand Prof. Claus Paßreiter auf der gestrigen Delegiertenversammlung in Neuss. Bei seiner Präsentation sei Schmitz jedoch auf viele Fragen die Antwort schuldig geblieben, kritisierte Paßreiter. Beispielsweise sei unbeantwortet geblieben, wie lange die ABDA-Geschäftsstelle in angemieteten Räumen auf die Fertigstellung des neuen Hauses warten müsse.
Der Auszug aus der Jägerstraße muss jedenfalls bald passieren, da sonst aufwendige (und teure) Brandschutzmaßnahmen notwendig werden. Ebenfalls unklar sei, ob die Böden auf dem Baugrundstück belastet sind. Auch das Firmenkonstrukt des Bauträgers sei undurchsichtig geblieben. Schmitz habe jedoch versprochen, alle offenen Punkte bis zur nächsten ABDA-Mitgliederversammlung am 1. Juli zu klären. Dort soll der Neubau beschlossen werden.
Kritik an ABDA-Informationspolitik
Scharf kritisierte Paßreiter das Vorgehen und die Informationspolitik der ABDA zum Apothekerhaus. Noch bei der ABDA-Mitgliederversammlung im Dezember 2014 sei davon die Rede gewesen, Büros zu mieten. Damals hätten die Mitgliedsorganisationen beschlossen, sechs Objekte näher zu prüfen. Doch schon damals habe das ganze Vorhaben schlecht geplant gewirkt. So seien den Teilnehmern der Sitzung weder die Vor- und Nachteile der vorgestellten Immobilien erläutert worden, noch habe eine Bedarfsplanung (wie viele Räume für wie viele Mitarbeiter werden benötigt?) vorgelegen. Das nun vorgestellte Gebäude habe nach heutigem Stand eine Überkapazität von 15 Prozent. „Die ABDA geht offensichtlich von einem ständigen personellen Ausbau aus“, kommentierte dies Kammerpräsident Lutz Engelen.
Er habe das Gefühl gehabt, man habe zur Suche des neuen Apothekerhauses „einfach mit dem Zirkel einen Umkreis von fünf Autominuten um den Reichstag gezogen“, so Paßreiter. Ein aus Berlin stammender Teilnehmer der Sitzung habe eindringlich vor dem jetzt vorgesehenen Baugrundstück am Berliner Hauptbahnhof gewarnt. Diese Gegend sei für die nächsten zwanzig Jahre eine riesige Baustelle. Bislang war die ABDA für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen nicht erreichbar.
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