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Behandlung von Prostatakrebs
PREFERE-Studie wird weitergeführt
Die unlängst noch auf der Kippe stehende PREFERE-Studie wird nun doch weitergeführt: Die Deutsche Krebshilfe (DKH) und die gesetzlichen sowie privaten Krankenversicherungen halten an der vermutlich wichtigsten Studie zur Behandlung von Prostatakrebs im Frühstadium fest. Die DKH finanziert die Langzeitstudie mit insgesamt 13,5 Millionen Euro und GKV sowie PKV mit weiteren 11,5 Millionen Euro. PREFERE wird zudem durch ein breites Bündnis des deutschen Gesundheitswesens getragen: Unterstützung gibt es von der Deutschen Gesellschaft für Urologie, der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie, dem Berufsverband Deutscher Urologen, der Deutschen Krebsgesellschaft und dem Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe.
Ende Januar 2013 ging mit der PREFERE-Studie eine der größten klinischen Studien auf dem Gebiet der Onkologie an den Start. Bis zum Jahr 2030 sollten die gängigen vier Behandlungsoptionen beim lokal begrenzten Prostatakrebs an rund 7.600 Patienten vergleichend untersucht werden: operatives Entfernen (Prostatektomie), Bestrahlung von außen, Bestrahlung von innen mittels implantierter Seeds (Brachytherapie) und die aufmerksame Überwachung. Bisher gibt es weltweit keine ausreichenden Daten, um die am besten geeignete Behandlungsart zu belegen.
Doch im März stand das Großprojekt kurz vor dem Aus – weil die Teilnehmerzahl deutlich niedriger als erwartet war. Einige Ärzte zweifeln offenbar an der Studie, weshalb zu wenige Betroffene über die Studie informiert wurden, hieß es. Tatsächlich sollen „in der Szene regelrecht die Fetzen“ geflogen sein. Die Geldgeber der Studie reagierten mit Enttäuschung. Doch sie ließen sich offenbar umstimmen. Man halte an der Studie fest, erklärt die DKH nun. Damit unterstreiche man „die Notwendigkeit und Bedeutung einer der größten klinischen Studien auf dem Gebiet der Onkologie“.
Gemeinsame Verantwortung für Erfolg
Doch weitere Förderung gibt es nur unter Auflagen: Die Ärzteschaft muss bei Diagnose eines Prostatakarzinoms im Frühstadium die Patienten „unvoreingenommen“ darüber aufklären, dass die Frage der besten Behandlungsmethode derzeit nicht zu beantworten sei, fordern die Geldgeber. In diesem Zusammenhang solle „adäquat“ über die PREFERE-Studie informiert werden. „Alle sollten mithelfen, diese wichtige Studie zum Erfolg zu führen“, so DKH-Präsident und Schirmherr der Studie, Dr. Fritz Pleitgen. Auch Patientenorganisationen und Krankenhäuser sind hier gefragt.
So soll die Zahl der Teilnehmer erhöht und den Patienten der Zugang zur Studie einfacher gemacht werden. Denn „nur durch derartige Studien kann evidenzbasiert die optimale Behandlung künftiger Patienten geklärt und medizinischer Fortschritt erzielt werden“, erklärte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Urologie, Prof. Dr. Oliver Hakenberg, bereits im März. Die weitere Entwicklung der Studie soll nun mit einem engmaschigen Controlling genau beobachtet und die Information und Aufklärung der Patienten gegebenenfalls verstärkt werden.
Weitere Informationen bietet etwa die Internetseite www.prefere.de.
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