E-Health-Gesetz

Leikert: Honorarfrage stellt sich für Apotheker nicht

Berlin - 02.07.2015, 14:45 Uhr

Kein Extra-Honorar: AMTS ist ohnehin Aufgabe der Apotheker, findet die CDU-Politikerin Dr. Katja Leikert. (Foto: L. Chaperon)

Kein Extra-Honorar: AMTS ist ohnehin Aufgabe der Apotheker, findet die CDU-Politikerin Dr. Katja Leikert. (Foto: L. Chaperon)


Morgen befasst sich der Deutsche Bundestag in erster Lesung mit dem E-Health-Gesetz. In den dann folgenden parlamentarischen Beratungen entscheidet sich, ob die Apotheker beim Medikationsplan gleichberechtigt mitmachen dürfen. Die Hoffnungen auf ein Extra-Honorar wie es die Ärzte erhalten sollen, sind allenfalls minimal: Es sei ohnehin Aufgabe von Ärzten und Apothekern für Arzneimitteltherapiesicherheit zu sorgen: „Von daher stellt sich für mich die Frage nach einem Extra-Honorar derzeit nicht“, so die für das E-Health-Gesetz zuständige Berichterstatterin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Katja Leikert, im DAZ.online-Gespräch.

Die Kritik am zunächst nur schriftlichen Medikationsplan kann Leikert zwar verstehen, bittet aber um Geduld: „Ich verstehe die Kritik durchaus.“ Für eine angestrebte digitale Version des Medikationsplans müsse aber erst die Telematik-Infrastruktur bundesweit laufen. Dies sei derzeit das Kern-Anliegen des Gesetzes. „Darüber hinaus erachte ich selbst eine Papierform des Medikationsplans als eine Verbesserung im Vergleich zum Status-Quo“, so Leikert. Zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit müssten natürlich die digitalen Möglichkeiten genutzt werden.

Dass die Apotheker nicht von Anfang an mit im Boot sind, hält Leikert während der Übergangzeit für verkraftbar: „Eine Argumentationsweise lautet hier, dass es die Ärzte sind, die einen Großteil der Medikamente verschreiben – basierend auf ihrer Diagnose und als Teil ihrer Therapie“, so Leikert. Sie verstehe aber auch, dass viele Medikamente nicht verschreibungspflichtig sind, aber in der Apotheke verkauft würden. Leikert: „Davon kriegt der Arzt nichts mit. Diese OTCs können aber durchaus Wechselwirkungen haben, die es bei der Einnahme zu berücksichtigen gilt. Kurzum: Unser Ziel muss es sein, Ärzte wie auch Apotheker einzubinden, nicht zuletzt deshalb, weil Patienten immer häufiger Ärzte und Apotheker wechseln. Wenn dann niemand voneinander weiß und der Medikationsplan unvollständig bleibt, würden wir unser Ziel verfehlen.“ Spätestens beim elektronischen Medikationsplan sollen die Apotheker nach den Vorstellungen des Bundesgesundheitsministeriums gleichberechtigt mitmachen können.

Aus Sicht von Leikert können Apotheker daraus aber keinen Anspruch auf ein Extra-Honorar ableiten: „Ehrlich gesagt finde ich, dass es bereits heute Aufgabe der Ärzte und Apotheker sein sollte, für ein Höchstmaß an AMTS zu sorgen. Sie müssen auch bedenken, dass ihnen ein gut geführter Medikationsplan die Arbeit erleichtern wird, weil offene Fragen geklärt und Unsicherheiten bei der Verabreichung und Verschreibung verringert werden können. Von daher stellt sich für mich die Frage nach einem Extra-Honorar derzeit nicht.“  


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