Die ABDA und die Immobilien

BVDAK beklagt Umgang mit Mitgliedsbeiträgen

Berlin - 13.07.2015, 16:30 Uhr

BVDAK-Chef Hartmann ärgern steigende Kammerbeiträge für fragwürdige Immobilien- geschäfte. (Foto: BVDAK)

BVDAK-Chef Hartmann ärgern steigende Kammerbeiträge für fragwürdige Immobilien- geschäfte. (Foto: BVDAK)


Heftige Kritik am Umgang der ABDA mit Mitgliedsbeiträgen übt der Vorsitzende des Bundesverbands der Kooperationsapotheken (BVDAK), Dr. Stefan Hartmann. Schon der Kauf des Mendelssohn-Palais war aus seiner Sicht nicht richtig. Mit der Entscheidung, jetzt „Unter den Linden“ ein Büro zur Zwischenmiete zu beziehen, bis das neue 35-Millionen-ABDA-Haus steht, ist für Hartmann das „Immobilien-Chaos“ perfekt.

Bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres würden die Kammerbeiträge erhöht, betont der BVDAK in einer Mitteilung. Durchschnittlich seien es fünf Prozent mehr, in Hamburg sogar 12,2 Prozent. Hartmann missfällt besonders, dass die Gelder der ABDA zufließen sollen: „Wenn wir als Verband so handeln würden, liefen uns zu Recht die Mitglieder davon. Von uns Verbänden wird ein verantwortungsbewusster Umgang mit den Mitgliedsbeiträgen erwartet. Die notwendigen Kosten müssen in jedem Fall in Relation zu den Leistungen für die Mitglieder stehen.“

Die ABDA-Führung habe sich schon in den vergangenen Jahren als ungeschickt in Sachen Immobilien erwiesen. Früh hätten Kritiker darauf hingewiesen, dass sich das Mendelssohn-Palais als Bürohaus nicht eignet und zu wenig Platz biete. In den letzten Jahren habe die ABDA dann Millionenbeträge in die Instandhaltung investieren müssen. Mittlerweile habe das Haus massiv an Wert verloren – „verbranntes Geld der Mitglieder“, kritisiert man beim BVDAK. Hartmann: „Hätte man damals auf die Kritiker gehört, wären nicht Millionenbeträge in den Sand gesetzt worden. Aber Prestige war wohl für die damalige ABDA-Führung wichtiger als eine funktionale Lösung.“

Finanzielle Opfer für verfehlte Immobilien-Politik

Ab Herbst würden die ABDA-Mitarbeiter nun für geschätzte 1,5 Millionen Euro pro Jahr in einem Bürohaus in 1A-Lage untergebracht, bis das neue Apothekerhaus nahe des Berliner Hauptbahnhofes fertiggestellt ist. Und selbst die geplante neue Immobilie werfe Fragen auf: So werde das fünfstöckige Terrassengebäude nur zu zwei Dritteln von der ABDA genutzt – von einem „Apothekerhaus“ könne nun nicht mehr die Rede sein. Auch dass die ABDA anfänglich Miete zahlen muss und das Haus erst später erwerben kann, findet Hartmann denkwürdig. Ebenso, dass es nur bis zu zwölf Parkplätze in der Tiefgarage geben soll.

„Die in BVDAK-Kooperationen engagierten Apotheker müssen also nun durch die Beitragserhöhungen der Kammern für eine verfehlte Immobilien-Politik der ABDA finanzielle Opfer bringen. Das Geld wäre für beratungsintensive Leistungen weitaus nützlicher angelegt“, resümmiert Hartmann.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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