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AOK Niedersachsen
„SEK Rabattverträge“ suchte Apotheken und Ärzte heim
Hohe Milliardensummen sparen die gesetzlichen Krankenkassen jedes Jahr durch ihre Rabattverträge mit Generikaherstellern. Abhängig ist der Erfolg von der Umsetzungsquote. Doch die ist sehr unterschiedlich. Die AOK Niedersachsen hat im zweiten Quartal 2015 daher ein „SEK Rabattverträge“ in Apotheken und Arztpraxen geschickt.
Ihr Kampfauftrag: Ärzte vom Setzen des Aut-idem-Kreuzes abzubringen und pharmazeutische Bedenken zu zerstreuen. Zwar verpflichtet das gesetzliche Substitutionsgebot Apotheker zur Abgabe rabattierter Arzneimittel, aber nur wenn keine pharmazeutischen Bedenken vorliegen. Und vor allem, wenn der Arzt nicht durch Setzen des Aut-idem-Kreuzes auf dem Rezept ausdrücklich etwas anderes verordnet.
Nach Angaben des Sprechers der AOK-Niedersachsen lag der Schwerpunkt der SEK Rabattverträge denn auch bei den Ärzten des Landes. 4700 Arztpraxen, aber auch 243 der circa 4500 mit der AOK Niedersachsen abrechnenden Apotheken besuchten die 30 AOK-Berater zwischen April und Ende Juni. Ausgewählt wurden Praxen und Apotheken, deren Rabattvertragsquoten deutlich niedriger als der Durchschnitt liegen. Apotheken- und Arzt-bezogen hatte die AOK zuvor die Rabattquoten ermittelt. Mit entsprechenden Charts ausgerüstet, erklärten die AOK-Berater das vom Durchschnitt und von Spitzenwerten abweichende Rabattvertragsgeschehen in Praxen und Apotheken, suchten im Gespräch nach Ursachen und verabreichten Ratschläge.
Dass der Schwerpunkt der SEK Rabattverträge auf der Ärzteberatung lag, ist aus Sicht der AOK Niedersachsen nur selbstverständlich. Schließlich sei der Einfluss der Ärzte auf die Erfüllung der Rabattverträge durch das Setzen des Aut-idem-Kreuzes erheblich größer. Vielen Ärzten seien die Zusammenhänge der Rabattverträge weniger geläufig als Apothekern. „Der Aha-Effekt bei den Ärzten war größer“, so ein AOK-Sprecher.
Ob sich die SEK Rabattverträge für die AOK Niedersachsen bezahlt gemacht hat, lässt sich so kurz nach Abschluss der Aktion noch nicht abschätzen. Von den Apothekern sei die Aktion jedenfalls „gut aufgenommen“ worden. Die Zusammenarbeit mit den Apothekern sei bei den Besuchen meist „konstruktiv“ verlaufen. „Widerstand“ habe es nicht gegeben, stattdessen interessierte Nachfragen, so der AOK-Sprecher.
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