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Übergewicht wird von deutschen Ärzten oft zu spät diagnostiziert – mit schwerwiegenden Folgen für Krankenkassen und Patienten: Das ist das Ergebnis von Untersuchungen der Barmer GEK an ihren 3,5 Millionen Versicherten, wie das „Handelsblatt“ (Donnerstag) berichtet. Unter Übergewicht leide fast jeder zweite Deutsche, schrieb die Zeitung. Trotzdem habe die Barmer herausgefunden, dass nur bei elf Prozent der Versicherten Übergewicht diagnostiziert wurde.
Umso intensiver würden Folge- und Begleiterkrankungen wie Rücken- und Gelenkverschleiß, Bluthochdruck, Diabetes oder Herzkrankheiten therapiert, hieß es weiter. Das Geld, das die Krankenkassen bei der Therapie der Krankheitsursache Übergewicht sparen würden, legten sie doppelt und dreifach bei der Behandlung der meist chronisch verlaufenden Folgeerkrankungen drauf. Für die Pharmaindustrie seien die Medikamente gegen chronische Erkrankungen zugleich ein verlässlich wachsendes Geschäftsfeld.
Nach den Untersuchungen der Barmer gibt es dem Bericht zufolge auch Anhaltspunkte dafür, dass operative Eingriffe mit dem Ziel, den Magen zu verkleinern oder die Aufnahme eines Teils der aufgenommenen Nahrung in den Körper zu verhindern, in Deutschland zu spät vorgenommen werden. Durch solche Operationen könnten auch Folgeerkrankungen wie Diabetes geheilt werden. Vor einer Ausweitung der Operationen müsse allerdings geprüft werden, ob sich ähnliche Ergebnisse nicht auch durch eine konservative Therapie erzielen ließen, gab die Zeitung Ursula Marschall, die medizinische Leiterin der Barmer GEK, wieder.
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