Für eine Haut wie ein Babypopo

Ökotest hat wenig Bedenken bei Babycremes

Stuttgart - 31.07.2015, 15:00 Uhr

In den meisten Fällen bedenkenlos anwendbar, so das Fazit von Ökotest bei den Babycremes. (Foto: thingamajiggs/Fotolia)

In den meisten Fällen bedenkenlos anwendbar, so das Fazit von Ökotest bei den Babycremes. (Foto: thingamajiggs/Fotolia)


22 Babypflegecremes hat Ökotest für seine August-Ausgabe unter die Lupe genommen. Getestet wurde auf problematische Konservierungsmittel wie Parabene oder Formaldehyd, allergieauslösende Duftstoffe und umstrittene Substanzen wie Aluminium. Aber auch Silikone und Paraffine standen auf der Prüfliste. Die meisten Produkte können bedenkenlos verwendet werden, es gab allerdings auch einen Totalausfall.

Insgesamt 16 mal vergaben die Tester das Gesamturteil „sehr gut“, unter anderem für die Eigenmarken von Rossmann, Kaufland, Müller und dm, aber auch für die Pflegecreme für Baby und Kind von Sebamed. Auch sieben der acht getesteten Naturkosmetik-Produkte wie die Baby & Kind Calendula Pflegecreme vom Weleda befanden sich unter den Testsiegern.

Note zwei für apothekenexklusives Produkt

Das einzige apothekenexklusive Produkt im Test, die Feuchtigkeitscreme Pédiatril von Avène, erhielt das Gesamturteil gut. Abzüge gab es hier für die enthaltenen Silikonöle, sowie für den, in den Augen der Tester unnötigen, Umkarton. Die insgesamt mit „gut“ bewertete  Penaten Baby Pflegecreme enthielt neben Erdölprodukten und Silikonölen mit Aluminiumdistearat eine Aluminium-Verbindung. Nach Aussage des Herstellers gehöre die aber zu einer „ganz anderen Stoffklasse“ als die viel diskutierten Alumiumsalze in Antitranspiranzien.

Weitere „Klassiker“ wie Bebe Zartpflege Zartcreme und Kaufmann’s Haut- und Kindercreme schnitten nur mit „befriedigend“, Vita-Horm Baby-Hautcreme sogar nur mit „ausreichend“ ab. Bei den ersten beiden bemängelten die Tester die enthaltenen Paraffine bzw. Erdölprodukte, darunter auch potenziell krebserregende, aromatische Minaralölkohlenwasserstoffe. Außerdem wurden Duftstoffe nachgewiesen, die Allergien auslösen können, wie Geraniol, Citral oder Citronellol.

In Vita-Horm fanden sich Parabene, deren Verwendung in „nicht abzuspülenden Mitteln“, die bei Kindern unter drei Jahren im Windelbereich eingesetzt werden, seit April 2015 verboten ist. Der Windelbereich sei aber nicht explizit als Anwendungsgebiet ausgeschlossen, kritisierten die Tester. Daher gab es Abzüge. Der Sachverhalt wird derzeit noch mit der zuständigen Behörde geprüft.

Note fünf für Naturkosmetik-Prordukt

Das einzige mit „mangelhaft“ bewertete Präparat kommt ausgerechnet aus der Naturkosmetik. In Bioturm Baby-Creme wurden Formaldehyd bzw. Formaldehydabspalter nachgewiesen, die in zertifizierter Naturkosmetik nicht erlaubt sind. Das betroffene Präparat trägt das Naturkosmetik-Logo des Bundesverbands der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel (BDIH).

Insgesamt, so lautet das Fazit von Ökotest, sind also die meisten Produkte bedenkenlos anwendbar. Die in diesem Zusammenhang von Ökotest befragte Kinderärztin weist allerdings darauf hin, dass gesunde Babyhaut ohne Rötungen eigentlich nicht eingecremt werden muss. Lediglich bei Frost und trockener Heizungsluft sei eine zusätzliche Pflege nach dem Baden oder Babyschwimmen sinnvoll.


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