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Arzneimittelzulassung
Schlüsselrolle der Patienten stärken
Bei der Zulassung von Arzneimitteln haben Patientenvertreter eine Schlüsselrolle. Daher wollen das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) den Dialog mit entsprechenden Organisationen intensivieren. Zudem wollen sie die Interessenvereinigungen unterstützen, ihre Expertise auch auf europäischer Ebene in Gremien einzubringen, die sich mit der Nutzen-Risiko-Bewertung von Arzneimitteln befassen.
Über weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit tauschten sich beide Zulassungsbehörden bei einem Treffen in Bonn mit Organisationen aus, die auf Bundesebene maßgeblich die Interessen von Patienten und der Selbsthilfe chronisch kranker und behinderter Menschen vertreten. Auch Patientenvertreter aus den Kommissionen am BfArM waren laut einer gemeinsamen Mitteilung von BfArM und PEI dabei. Danach zogen die Patientenvertretenden ein positives Fazit des ersten Treffens. Man begrüße das Signal der beiden Zulassungsbehörden, die Zusammenarbeit weiter ausbauen zu wollen. In einem nächsten Schritt müssten die Pläne nun konkretisiert werden.
Die Erwartungen der Patienten würden mit Blick auf regulatorische Entscheidungen immer wichtiger, betonte BfArM-Präsident Prof. Karl Broich. „Sie nehmen eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung und Optimierung von Behandlungsstrategien ein und sind nicht zuletzt auch Ideengeber neuer Verfahren.“ PEI-Präsident Prof. Klaus Cichutek sieht das Treffen als vielversprechenden Auftakt für den Ausbau des Dialogs sowie der Patientenbeteiligung: „Die individuellen Erfahrungen von Patienten stellen für die Zulassungsbehörden einen erheblichen Mehrwert dar. Diese Erfahrungen möchten wir bei der Arzneimittelbewertung nutzen.“
Bei Entscheidungen des Gemeinsamen Bundesausschusses haben bestimmte Patientenorganisationen bereits ein Mitspracherecht. Auch auf europäischer Ebene haben die Patientenvertreter die Möglichkeit, sich in Gremien einzubringen. Beim Dialog mit BfArM und PEI geht es darum, auszuloten, wie diese Expertise der deutschen Patientenvertreter noch stärker eingebracht werden kann. Gesprochen wurde außerdem über die „Europäische Patientenakademie“ (EUPATI), bei der Patientenvertreter die Möglichkeit haben, sich zur medizinischen Forschung und Entwicklung weiterzubilden.
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