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Rauchen und Wechseljahre
Schlechte Aussichten für Raucherinnen mit früher Menopause
Nach den Ergebnissen einer neuen Studie, die vorab online in der Zeitschrift der North American Menopause Society (NAMS) publiziert wurde, sollten Frauen noch einen Grund mehr haben, mit dem Rauchen aufzuhören. Eine schwedische Untersuchung, die knapp 25.500 Frauen einschloss, hat erstmals die kombinierten Auswirkungen von Rauchen und Alter bei Eintritt der Wechseljahre auf die Gesamtmortalität, beziehungsweise auf die Überlebenszeit quantifiziert.
Dass ein jüngeres Alter in den Wechseljahren mit Gesamtmortalität assoziiert ist, war bereits bekannt. Ebenso wusste man bis dato bereits, dass das Rauchen der einzige Lebensstilfaktor ist, der einen Einfluss auf diese Assoziation hat. Die kombinierten Effekte wurden jedoch bislang nicht zahlenmäßig als Jahre an Überlebensdauer bewertet. Dieser Frage sind Wissenschaftler vom Stockholmer Karolinska-Institut nun in einer groß angelegten Erhebung nachgegangen.
Rund 25.500 Frauen zwischen 48 bis 83 Jahren erfassten das Alter, in dem sie in die Wechseljahre kamen, sowie ihren Nikotinkonsum in einem selbst auszufüllenden Fragebogen. In dem Zeitraum des Follow-ups über sechzehn Jahre starben 5942 Teilnehmerinnen. Der Unterschied bezüglich des medianen Sterbealters von Frauen, die mit vierzig Jahren in die Menopause kamen und denjenigen die sechzig Jahre alt waren, lag bei 1,3 Jahren. Im Vergleich zu derzeitigen Raucherinnen starben ehemalige Raucherinnen und Nichtraucherinnen im Mittel 2,5 Jahre beziehungsweise 3,6 später.
Eine Beschränkung der Analyse auf die aktuellen Raucherinnen ergab, dass Frauen mit einer Menopause im Alter von vierzig Jahren im Durchschnitt 2,6 Jahre früher starben als diejenigen, die erst im Alter von sechzig Jahren in die Wechseljahre kamen.
Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass nicht nur das Alter bei der Menopause und Rauchen für die Vorhersage der Mortalität maßgeblich sind. Das Rauchen fördere darüber hinaus auch die Wirkungen des Östrogenmangels bei Frauen, die in jüngeren Jahren in die Wechseljahre kommen. Als bemerkenswert wird außerdem hervorgehoben, dass Frauen mit einer späteren Menopause eher Nichtraucherinnen waren und eher Hormontherapien verwendeten.
„Die Studie liefert glaubwürdige Hinweise, dass Frauen proaktiv daran arbeiten können, die Wechseljahre durch verschiedene Lifestyle-Entscheidungen wie z. B. das Aufhören mit dem Rauchen heraus zu zögern“, sagt der ärztliche Direktor der North American Menopause Society Dr. Wulf Utian. „Der ultimative Vorteil für sie ist, dass sie damit auch ihre Lebenserwartung verlängern können."
Quelle: Bellavia A, Wolk A, Orsini N. Differences in age at death according to smoking and age at menopause. Menopause. 2015 Jul 31. [Epub ahead of print]
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