Glaeske als Apotheken-Ratgeber im „Stern“

„Was Sie sich nicht aufschwatzen lassen sollten“

Berlin - 26.08.2015, 11:00 Uhr

Der "Stern" sagt, welche Arzneimittel nicht anzuraten sind. (Bild: azz_paint/Fotolia)

Der "Stern" sagt, welche Arzneimittel nicht anzuraten sind. (Bild: azz_paint/Fotolia)


Manche rezeptfreien Medikamente bringen zwar den Herstellern Geld, helfen den Patienten aber wenig – dieses bekannte Thema greift das Nachrichtenmagazin „Stern“ aktuell wieder auf. Professor Gerd Glaeske hat für das Blatt 17 Arzneimittel herausgepickt, „die Sie sich vom Apotheker nicht aufschwatzen lassen sollten“. Zudem werden für jedes Mittel sinnvollere Alternativen vorgestellt.

Apotheken- und Arzneimittelchecks sind ein beliebtes Sommer-Thema des  „Stern“. Es sind viele der üblichen Kandidaten, die Glaeske für den Beitrag zusammengestellt hat: In der Liste finden sich Kombinationspräparate wie die Schmerzmittel Neuralgin, Thomapyrin und vivimed (ASS und/oder Paracetamol, Coffein). Glaeske rät, hier auf Mono-Varianten zurückzugreifen – am besten Ibuprofen. Auch die Erkältungs-Kombis Grippostad, Aspirin Complex, Wick DayMed und MediNait fallen erwartungsgemäß durch. Hier sollten besser symptomorientierte Einzelpräparate gewählt werden, etwa Nasenspray und Hustenstiller.

Selbstverständlich müssen auch die Nasensprays wohl überlegt ausgewählt sein. Auf der Liste der unnötigen Arzneien findet sich auch Olynth Nasenspray, dessen Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid die Nasenschleimhaut schädigen könne. Es gibt allerdings auch eine Konservierungsstoff-freie Variante von Olynth, die Glaeske ebenso empfiehlt wie andere Nasensprays ohne Konservierungsstoffe, etwa von Ratiopharm.

Weiter geht die Liste mit der Homöopathie-Halsschmerzkombi Meditonsin. Diese enthalte unter anderem ein Quecksilbersalz (Mercurius cyanatus). „Auch wenn die Mengen gering sind, gehören solche Mittel nicht mehr in eine sinnvolle Behandlung“, heißt es im „Stern“. Auch die Halstabletten Neo-Angin, Dorithricin und Lemocin fallen bei Glaeske durch. Alternativen seien in allen Fällen Lutschtabletten mit den Wirkstoffen Ambroxol oder Lidocain. Weiterhin sei der Hustenlöser Bromhexin veraltet. Da der Wirkstoff im Körper zu Ambroxol abgebaut werde, sollte man gleich dieses Mittel anwenden.

Letztlich gehören zu den „unnötigen“ Präparaten noch das Abführmittel Dulcolax , Tannacomp gegen Durchfall, Vomex A gegen Reisekrankheit und das Magenmittel Rennie.

Hier der Link zu Glaeskes Empfehlungen auf stern.de.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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