Von New York nach Berlin

Spitzenforscher übernimmt BIG-Leitung

Berlin - 27.08.2015, 10:05 Uhr

Der künftige BIG-Leiter, Mediziner Erwin Böttinger. (Foto: BIG)

Der künftige BIG-Leiter, Mediziner Erwin Böttinger. (Foto: BIG)


Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG) arbeitet ab November unter neuer Führung: Der deutsche Nierenspezialist Erwin Böttinger kehrt New York für den Posten des hauptamtlichen Vorstandsvorsitzenden des BIG-Vorstands den Rücken. Der Wechsel nach Berlin zeige, dass Deutschland ein hochattraktiver Standort für internationale Spitzenforscher sei, erklärte Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU). Sein Forschungsschwerpunkt ist das Gebiet der personalisierten Medizin, für das er mit seinem Amtsbeginn zugleich einen Ruf als Professor an der Charité-Universitätsmedizin erhält.

Böttinger ging nach seinem Medizinstudium an der Universität in Erlangen-Nürnberg 1987 in die USA, wo er unter anderem am Massachusetts General Hospital, der Harvard Medical School sowie am National Cancer Institute in Bethesda als Forscher tätig war. Von 2000 bis 2004 leitete er das Zentrum für Biotechnologie am Albert Einstein College of Medicine in New York. Seit 2004 ist er an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai (New York) tätig. Im Jahr 2007 wurde er dort Direktor des Charles Bronfman Instituts für personalisierte Medizin.

Die Bundesforschungsministerin freut sich über die Rückkehr des „international so erfolgreichen Forschers […] ganz besonders“ – sie zeige, dass Deutschland ein hochattraktiver Standort für internationale Spitzenforscher sei. Wanka zeigt sich in einer Mitteilung ihres Ministeriums überzeugt: „Mit seiner Expertise in dem zukunftsträchtigen Thema der personalisierten Medizin kann Herr Böttinger wichtige Impulse in der Gesundheitsforschung setzen und das Berliner Institut für Gesundheitsforschung deutschlandweit und international hervorragend positionieren.“

Böttinger freut sich auf seine neue Position: Die Führung des BIG sei eine einzigartige Aufgabe. Am Max Delbrück Centrum für Molekulare Medizin und der Berliner Charité-Universitätsmedizin arbeiteten exzellente Wissenschaftler und beide Einrichtungen verfügten über hochmoderne Technologieplattformen für innovative biomedizinische Forschung. Diese müssten nun optimal zusammengeführt und zur Anwendung gebracht werden. „Damit können wir die großen medizinischen Herausforderungen der Zukunft in Prävention, Diagnose und Therapie meistern“, zeigt sich der künftige BIG-Leiter zuversichtlich.

Er tritt die Nachfolge von Ernst Theodor Rietschel an, der – so betont Böttinger – „als Gründungs-Vorstandsvorsitzender dafür bedeutende Vorarbeit geleistet“ habe. Ziel des BIG ist es, Forschungsergebnisse schneller als bisher in den medizinischen Alltag zu übertragen. Dafür stehen bis 2018 über 300 Millionen Euro zur Verfügung, von denen 90 Prozent der Bund und zehn Prozent Berlin trägt. Weitere 40 Millionen Euro für den Aufbau steuert die Charité-Stiftung der kürzlich verstorbenen Stifterin Johanna Quandt bei.


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