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Lieferengpässe bei Arzneimitteln
Lauterbach: Gesetzgeber muss reagieren
Der SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach hat gegenüber der „Bild“-Zeitung erklärt, die Bundesregierung denke angesichts immer wieder auftretender Lieferengpässe bei Arzneimitteln über neue gesetzliche Vorgaben für die Industrie nach. Konkret sind die Pläne allerdings noch nicht. Ehe ein weiteres Arzneimittelgesetz angegangen wird, sollen die Ergebnisse des Pharmadialogs abgewartet und ausgewertet werden.
„Es kann nicht sein, dass besonders in der Krebstherapie nur noch überteuerte neue Medikamente in den Markt gedrückt werden, und gleichzeitig bei der Produktion wichtiger, etablierter Krebsmittel gespart wird“, sagte Lauterbach der Bild-Zeitung mit Blick auf den kürzlich beklagten Lieferengpass bei Melphalan, das seit dieser Woche aber wieder verfügbar sein soll. „Das ist unethisch. Und darauf müssen wir als Gesetzgeber reagieren.“
Offenbar zeigt sich: Wenn für ein Arzneimittel der Patentschutz ausläuft, schmälern sich die Gewinne, dafür kommen neue, wiederum patentgeschützte Mittel auf den Markt. Doch nicht in allen Fällen sind diese besser, auch bewährte, bereits generische Arzneimittel sind für die Krebstherapie wichtig – wie der Fall Melphalan zeigt.
Wie Engpässen bei solchen Arzneimitteln vorgebeugt werden kann, ist nun zu diskutieren – dies geschieht nicht nur in den Fraktionen, sondern auch beim derzeit laufenden Pharmadialog. Ob es den einen sicheren Weg gibt, der die Probleme löst, ist fraglich. Die Weltgesundheitsorganisation unterhält bereits eine Liste unverzichtbarer Arzneimittel. Denkbar ist, die Industrie zu verpflichten, diese auch tatsächlich in ausreichender Menge vorzuhalten.
Doch noch gibt es keine detaillierten Pläne, gesetzgeberische Aktivitäten sind ebenfalls nicht vor nächstem Jahr zu erwarten. Zunächst soll der Pharmadialog beendet werden. Aus seinen Ergebnissen will die große Koalition dann ihre Schlüsse ziehen.
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