Flüchtlinge in Berlin

Alle können helfen

Berlin - 03.09.2015, 17:25 Uhr

Helfende Hände sind auch in Berlin gefragt. (Foto: Thaut Images/fotolia)

Helfende Hände sind auch in Berlin gefragt. (Foto: Thaut Images/fotolia)


Die deutlich angestiegenen Flüchtlingszahlen bereiten auch bei der medizinischen Versorgung in Berlin zunehmend Probleme – vor allem beim für die Registrierung der Asylsuchenden zuständigen Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo). Seit dieser Woche sind hier jedoch ehrenamtlich Ärzte im Einsatz, die sich um die Flüchtlinge kümmern. Für die Versorgung mit Arzneimitteln hat das LaGeSo selbst gesorgt.

Die Ärztekammer Berlin und die Landesgeschäftsstelle des Marburger Bundes hatten im August aufgerufen, sich für eine ehrenamtliche medizinische Versorgung der noch nicht registrierten Flüchtlinge zu melden. Denn die Registrierung läuft längst nicht so rasch, wie es wünschenswert wäre. Doch vor der Registrierung haben die Flüchtlinge keinerlei Anspruch auf Gesundheitsleistungen, wie sie ihnen später nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zustehen. Sie sind also ganz auf die Hilfe engagierter Mitmenschen angewiesen. Und die gibt es glücklicherweise – rund 150 Ärzte und Ärztinnen haben sich bereit erklärt, freiwillig zu helfen.

Beim LaGeSo ist man erleichtert, dass sich die Situation für die Flüchtlinge vor Ort verbessert hat. Es seien immer zwei ehrenamtliche Ärzte im Einsatz. Die Koordination der Ehrenamtlichen hat die Caritas übernommen. Medikamente für die Erstversorgung hat das LaGeSo selbst eingekauft. Anfänglich, so eine Sprecherin gegenüber DAZ.online, hätten die Ärzte selbst Medikamente mitgebracht. Diese habe man aber entsorgen müssen. Das LaGeSo dürfe keine Medikamente sammeln und lagern. Um helfen zu können, sind daher vor allem Geldspenden nützlich. Aber es gibt auch einige Sachspenden, die sehr gerne gesehen werden – im Moment sind dies vor allem Kinderwagen und Buggys.

Ungeachtet der unklaren Fragen zu Arzneimittelspenden ruft die neu ins Leben gerufene Initiative „Kreuzberg hilft“ durchaus zu solchen auf. Gebraucht werden laut Bedarfsliste Voltarensalbe (große Größe), Folsäure Tabletten, Cetirizin Tabletten, Fenistil Gel + Tabletten, Kamistadgel, Ibuprofen 400 mg Tabletten, Paracetamol 500 mg, Paracetamol 20 mg, Vomex Dragees, Buscopan Tabletten, ACC Brausetabletten, Laxoberal Tropfen.

Kritisch zu sehen sind allerdings Arzneimittelspenden aus Privathaushalten. Die Initiative macht hier allerdings (noch) keinen Unterschied. Gesucht sind auch Zahnpasta und Schnuller, sowie Deos, Shampoos und Duschgels in Reisegrößen, einzeln verpackte Damenbinden und  Müsli-Riegel – also einiges, was von Apotheken im Großhandel bestellt werden kann.

Wer spenden möchte, sollte sich an die Initiativen vor Ort wenden. Sie suchen in Berlin im Moment vor allem ehrenamtliche Helfer für viele Bereiche. Aber auch einige Sachspenden sind noch erwünscht. Die Caritas Berlin veröffentlicht etwa auf ihrer Webseite regelmäßig aktualisierte Bedarfslisten für das LaGeSo. Weitere Infos zum bestehenden Bedarf bietet die Webseite der Initiative „Moabit hilft“, die sich ebenfalls um die Flüchtlinge am LaGeSo kümmert.  Hier findet sich auch eine Spendenadresse für die dringend benötigten Geldspenden.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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