Einweihungsfeier

Ein neues Haus für den AVWL

Berlin - 07.09.2015, 10:10 Uhr

Vor dem neuen Apothekenhaus: AVWL-Geschäftsführer Schwintek, Vorsitzender Michels, Staatssekretär Laumann, Oberbürgermeister Lewe, MdB Sybille Benning und ABDA-Präsident Schmidt, v.l.. (Foto: AVWL)

Vor dem neuen Apothekenhaus: AVWL-Geschäftsführer Schwintek, Vorsitzender Michels, Staatssekretär Laumann, Oberbürgermeister Lewe, MdB Sybille Benning und ABDA-Präsident Schmidt, v.l.. (Foto: AVWL)


Der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) ist in sein neues Bürogebäude im Gewerbe- und Büropark Münster-Loddenheide umgezogen. Am vergangenen Samstag wurde das Haus eingeweiht. Mit dabei: Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe, Staatssekretär Karl-Josef Laumann, der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, ABDA-Präsident Friedemann Schmidt sowie rund 200 weitere Gäste.

Auf dem 3.200 Quadratmeter großen Grundstück am Willy-Brandt-Weg sind über 2.400 Quadratmeter neue Büroflächen entstanden. Etwa die Hälfte der Flächen will der Verband selbst nutzen, die restlichen Flächen werden vermietet. Der AVWL-Vorsitzende Dr. Klaus Michels freut sich: „Das neue Haus macht sich gut. Besonders froh sind wir, bei der Zeit voll im Plan geblieben und bei der Schlussabrechnung vielleicht sogar darunter“. Die Gesamtkosten des neuen Apothekerhauses sollten rund 6,4 Millionen Euro betragen, wie es in einer Pressemitteilung des Verbandes heißt. Möglicherweise ist es nun doch etwas weniger.

Die bisher an Münsters Aasee befindliche Geschäftsstelle des AVWL ist mit ihren 32 Mitarbeitern unter der Leitung von Geschäftsführer Dr. Sebastian Schwintek in die beiden oberen Etagen des viergeschossigen Gebäudes eingezogen. Das Erdgeschoss ist an die Steuer- und Wirtschaftsberatung Treuhand Hannover GmbH vermietet. Ein weiterer Großmieter hat sich dem Verband zufolge bereits das erste Obergeschoss reservieren lassen. 135 Quadratmeter Bürofläche stehen noch für einen weiteren Mieter frei zur Verfügung.

Politischer Streifzug

In seiner Rede zur Hauseinweihung unternahm Michels einen Streifzug durch die für Apotheken politisch relevanten Themen: Von der Verwirrung, die Erklärungen zum Apothekenhonorar zuletzt stifteten (Michels: „Die Erhöhung des Fixhonorars der Apotheken sowie seine regelmäßige Überprüfung sind und bleiben zentrales Ziel und Forderung des AVWL genau wie des DAV“) über die unakzeptablen Vergütungssätze von Rezepturen oder die Bearbeitung von Betäubungsmittelverordnungen bis hin zum Medikationsmangement und den leidlichen Null-Retaxationen.

Letztere versuchte Michels auch jenen Anwesenden zu erläutern, deren Tagesgeschäft die Errichtung neuer Häuser ist: „Stellen Sie sich vor, Ihr Werk ist abgenommen, bestimmungsgemäß genutzt und verbraucht, bleibt aber wegen unsichtbarer Schönheitsfehler gänzlich unbezahlt. Keine Möglichkeit zur Nachbesserung und keine zur Rücknahme. Und noch besser: Sie sind natürlich verpflichtet, den nächsten Auftrag dieses Auftraggebers erneut unverzüglich auszuführen“. Doch genau dies sei eine Erfahrung, die Apotheken täglich mit gesetzlichen Krankenkassen machten. Die gesetzgeberische Vorgabe, dass sich die GKV vertraglich mit dem DAV auf eine sachgerechte Begrenzung von Retaxationen verständigen soll, sei „überfällig“ gewesen. „Wir nehmen die Herausforderung an, diesen an die Selbstverwaltung erteilten Auftrag gemeinsam zu gestalten. Aber der Wille muss auf beiden Seiten bestehen“, betonte Michels. Retaxationen seien einzig und allein ein Instrument zum Ausgleich von entstandenen Vermögensnachteilen der Kostenträger und dürften nicht zur Sanktionierung oder gar zu einem Sparmodell für die GKV missbraucht werden.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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