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Ausstieg aus ARZ Haan beschlossen
AVWL erhält 34,10 Euro pro Aktie
34,10 Euro erhält der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) pro Aktie des Rechenzentrums ARZ Haan. Auf ihrer gestrigen Sondersitzung ermächtigte die AVWL-Mitgliederversammlung ihren Vorstand, auf dieser Preisbasis eine Vereinbarung mit der ARZ Haan AG und deren Stammaktionären über ein einvernehmliches Ausscheiden des AVWL aus dem Gesellschafterkreis des Unternehmens zu treffen. Der AVWL erhält somit für sein ARZ Haan Aktienpaket insgesamt 15,5 Millionen Euro.
Nach zähen Verhandlungen ist dieser Kompromiss nun unter Dach und Fach. Angeboten hatte ARZ Haan für Aktienrückkauf zunächst nur einen Preis von 29,50 Euro pro Anteil. Nachdem der AVWL im Herbst 1014 eine gerichtliche Klärung der umstrittenen Aktienbewertung eingeleitet hatte, wurde in mehreren Verhandlungsrunden dieser Kompromiss erreicht. Der Wert der ARZ Haan Aktie betrug schon mal über 36 Euro.
Wegen unterschiedlicher Auffassungen über die Unternehmenspolitik hatte der AVWL den ARZ Haan-Stimmrechtsvertrag zum 31. Dezember 2013 gekündigt und damit den Verkaufsprozess seiner Anteile eingeleitet. Neben dem AVWL sind der Apothekerverband Nordrhein und die apoBank maßgeblich an ARZ Haan beteiligt. Knapp 25 Prozent befinden sich als stimmrechtslose Vorzugsaktien in den Händen von Apothekern.
Ein gutes Geschäft für den AVWL
Der Deal ist für den AVWL ein gutes Geschäft. Im Jahr 2005 hatten die Apothekerverbände Nordrhein und Westfalen Lippe sowie die apoBank die zuvor den Apothekerkammern Nordrhein und Westfalen-Lippe gehaltenen Anteile für 3,88 Euro je Aktie übernommen. Der Aktientausch war erforderlich geworden, nachdem Gerichte den öffentlich-rechtlichen Apothekerkammern die Beteiligung an ARZ Haan untersagt hatten. Nun erhält der AVWL nach zehn Jahren den knapp neunfachen Preis ausgezahlt.
Noch nicht entschieden ist die Verwendung der 15,5 Millionen Euro. Beteuert hat der AVWL immer, dass keine Mittel davon in den gerade fertiggestellten Neubau seines Apothekerhauses in Münster fließen. Stattdessen will der AVWL mit dem Geld die Serviceleistungen für seine Mitglieder ausbauen. In erster Linie ist beabsichtigt, die Clearingstelle und die Retax-Abteilung auszubauen. Gedacht ist auch an Investitionen in renditesichere Anlagen.
Nicht verwendet werden soll das Geld für die finanziell notleidende PTA-Ausbildung in Westfalen-Lippe. Allerdings wird es wohl auf der kommenden Mitgliederverssammlung am 7. November dazu entsprechende Anträge geben. In Erwägung gezogen wird eine Senkung des Beitrages für die Verbandsmitglieder. Damit könnte dann die in der Apothekerkammer diskutierte Beitragserhöhung für die Verbandsmitglieder kompensiert werden. In den Haushaltsberatungen der Kammer Westfalen-Lippe wird derzeit wegen der erhöhten Zuschüsse für die PTA-Ausbildung um eine Betragserhöhung gerungen. Im Gespräch ist dort ein Anstieg des Kammerbeitrags um circa 0,6 Prozentpunkte.
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