Geisterteilchen

Nobelpreis für Entdecker der Neutrinomasse

Stuttgart - 06.10.2015, 12:00 Uhr

Die Nobelpreis-Münze für besondere wissenschaftliche Leistungen. (Bild: Nobelprize.org)

Die Nobelpreis-Münze für besondere wissenschaftliche Leistungen. (Bild: Nobelprize.org)


Neutrinos sind neutral geladene Elementarteilchen. Lange dachten Forscher, diese hätten keine Masse. Das dies nicht stimmt, haben Experimente von Takaaki Kajita und Arthur B. McDonald gezeigt. Dafür gab es nun den Nobelpreis für Physik.

Den Nobelpreis in Physik erhalten in diesem Jahr zwei Teilchenphysiker: Der Japaner Takaaki Kajita und der Kanadier Arthur B. McDonald – für den Nachweis, dass Neutrinos eine Masse besitzen. Diese Erkenntnis gilt dank der Arbeit der beiden Forscher inzwischen als selbstverständlich.

„Der diesjährige Preis handelt von Zustandsveränderungen von einigen der am reichlichsten vorhandenen Bewohner des Universums“, sagte Göran Hansson, Generalsekretär der Akademie. Die Ergebnisse der beiden Wissenschaftler seien der Schlüssel für die Experimente gewesen, bei denen gezeigt wurde, dass Neutrinos ihre Zustände verändern können, hieß es in der Begründung. Diese Metamorphosen wiederum seien ohne Masse nicht möglich.

Neutrinos sind elektrisch neutrale Elementarteilchen. Ihre Masse ist sehr gering. „Für über ein halbes Jahrhundert haben wir gedacht, dass Neutrinos keine Masse haben“, sagte Nobeljurorin Olga Botner. „Jede Sekunde passieren Milliarden von Neutrinos unseren Körper.“

Die höchste Auszeichnung für Physiker ist mit umgerechnet etwa 850.000 Euro (8 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.

Im vergangenen Jahr ging der Nobelpreis für Physik an die gebürtigen Japaner Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura. Sie erhielten die Auszeichnung für die Entwicklung von Leuchtdioden (LED), die blaues Licht emittieren.

Bereits gestern wurden die Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin verkündet. William C. Campbell und Satoshi Ōmura teilen sich die Ehrung mit der Forscherin Youyou Tu. Alle drei haben Therapien gegen Malaria oder Flussblindheit möglich gemacht.



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