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Nachdem der Produktionsumfang der US-amerikanischen Arzneimittelindustrie im Jahr 2014 noch um 6,5 Prozent auf etwa 175,0 Milliarden US-Dollar gestiegen war, verzeichnete er im ersten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Minus von 0,7 Prozent. Das Aufkommen blieb in diesem Zeitraum weit unter dem Vorkrisenniveau von 2007. Dies berichtet die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland Germany Trade & Invest (GTAI).
Ungeachtet dieser kleinen Schwächeperiode sind die Arzneimittelkosten im letzten Jahr jedoch gestiegen. Die Ausgaben für rezeptpflichtige Medikamente in den USA beziffert GTAI unter Berufung auf Zahlen von IMS Health auf knapp 374 Milliarden US-Dollar (+13,1 % gegenüber dem Vorjahr). Dies wird als der kräftigste Zuwachs seit 2001 eingestuft. Für diese Dynamik sollen verschiedene Faktoren verantwortlich sein. Dabei wird den angezogenen Preisen für zahlreiche Markenmedikamente und der großen Zahl in den Markt eingeführter Produkte mit neuen Wirkstoffen eine entscheidende Bedeutung beigemessen. Kostenreiber sollen vor allem neue Medikamente zur Behandlung von Multipler Sklerose und von Krebserkrankungen gewesen sein.
Außerdem sollen Patentausläufe weniger negativ zu Buche geschlagen haben. Der darauf basierende Umsatzverlust wurde von IMS Health mit 11,9 Milliarden US-Dollar berechnet, der geringste Wert seit fünf Jahren. Auch für das laufende Jahr werden hierdurch keine gravierenden Auswirkungen auf die Pharmabranche erwartet, obwohl nach Angaben der Kredit-Ratingagentur Standard & Poor's im Jahr 2015 Patente für Medikamente auslaufen, die kumulativ Umsätze in Höhe von rund 66 Milliarden US-Dollar erzielen. Vor allem eine steigende Zahl neu zugelassener Medikamente dürfte Umsatzverluste durch auslaufende Patente auffangen, meint Standard & Poor's.
Auch 2015 zahlreiche Markteinführungen erwartet
Die Food and Drug Administration (FDA) hat im Jahr 2014 immerhin 42 Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen (New Molecular Entities, NME) zugelassen, ein kräftiger Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr mit 27 NME. Für 2015 rechnet Standard & Poor's nach Angaben von GTAI aufgrund erheblicher Fortschritte in der Forschung und Entwicklung mit einer ähnlichen Dynamik bei den Markteinführungen. Im Zeitraum von 2005 bis 2013 hatte die FDA durchschnittlich nicht mehr als 25 Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen genehmigt.
Laut IMS Health sollen die Onkologika auf dem amerikanischen Markt im Jahr 2014 mit 32,6 Milliarden US-Dollar die umsatzstärkste Therapieklasse gewesen sein, dicht gefolgt von den Antidiabetika mit 32,2 Milliarden US-Dollar. Die Antidiabetika konnten um ca. 30 Prozent zulegen. Mittel gegen Autoimmunerkrankungen, in 2104 mit einem Jahresumsatz von 22,2 Milliarden US-Dollar auf Rang 4 der bedeutendsten Therapieklassen, brachten 24 Prozent mehr Umsatz ein. Der stärkste Einnahmenzuwachs wurde jedoch im Segment der Arzneimittel zur Bekämpfung von Virushepatitis verzeichnet (+547 %). Der Grund für diesen rasanten Anstieg: Von den über drei Millionen Hepatitis-C-Infizierten in den USA werden mehr und mehr mit den neuen kostspieligen Behandlungsoptionen therapiert.
Selbstständige Apotheken kleinster Absatzkanal
Der wichtigste Absatzkanal für Arzneimittel waren
2014 nach Erhebungen von IMS Health die Handelsketten mit etwa einem
Drittel Umsatzanteil. Dahinter folgten die Versandhäuser (21,4 %),
Kliniken (knapp 13 %) sowie die selbstständigen Drogerien und Apotheken
mit etwas mehr als 11 Prozent.
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