- DAZ.online
- News
- Spektrum
- 74 Prozent holen ...
Das Vertrauen in den behandelnden Arzt hat bei deutschen Patienten seine Grenzen. Zumindest wenn es um eine planbare Krankenhausbehandlung geht, fragen sie lieber doppelt, ob diese auch wirklich notwendig ist.
74 Prozent der gesetzlich Versicherten würden eine Zweitmeinung einholen, wenn ihr Arzt eine Operation oder Untersuchung in der Klinik vorschlage, berichtet die Techniker Krankenkasse. DerenWissenschaftliches Institut für Qualität und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) hatte von Forsa eine Umfrage zu dieser Thematik durchführen lassen.
Weitere Ergebnisse der Befragung: 85 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, besser über mögliche negative Auswirkungen von „zu viel Behandlung“ aufgeklärt werden zu wollen. 27 Prozent der Befragten sagten aus, manchmal oder sogar häufig den Eindruck zu haben, dass ein Arzt ihnen eine unnötige Behandlung oder Untersuchung empfehle.
Problembewusstsein vorhanden
Trotz dieses Verdachts hatte sich ein Drittel von ihnen jedoch behandeln lassen. „Die Umfrageergebnisse zeigen, dass in Sachen Überversorgung ein Problembewusstsein besteht“, sagte WINEG-Leiter Frank Verheyen. Auch der Gesetzgeber sehe hier Handlungsbedarf. So enthält das Versorgungsstärkungsgesetz ein geregeltes Zweitmeinungsverfahren vor bestimmten operativen Eingriffen vor. Patienten müssen danach mindestens zehn Tage vor der Operation von ihrem Arzt über ihr Recht auf eine unabhängige zweite Meinung aufgeklärt werden.
ral / 15.10.2015, 12:59 Uhr
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.